Zulieferbetriebe im Handwerk: Wettbewerbsdruck steigt

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Kooperationen

Zulieferbetriebe haben es momentan schwer. Die Konkurrenz aus dem Ausland wächst und damit auch der Preisdruck. Insbesondere mittelständische Betriebe sind betroffen. Jetzt kommt es auf Flexibilität und Kreativität an. Nutzen Sie den Zulieferkatalog des Deutschen Handwerks.

Kooperationen bieten vor allem kleinen und mittleren Handwerksbetrieben Möglichkeiten, sich gegen wachsenden Wettbewerbsdruck zu behaupten. - © © Rainer Plendl - Fotolia.com

Zulieferbetriebe der Automobil- und Maschinenbaubranche trifft momentan ein stark steigender Kostendruck. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Boston Consulting Group. Das Beratungsunternehmen befragte weltweit Automobilzulieferer, darunter auch mittelgroße Unternehmen, zur aktuellen Marktlage und den Schwierigkeiten. 86 Prozent der Studienteilnehmer gaben an, einen zunehmenden Kostendruck von Kundenseite zu spüren. Der Grund: Die Automobilhersteller versuchen, ihre Ausgaben zu senken.

Konkurrenz drückt Preise

Für Zulieferbetriebe bedeutet dies, selbst die Preise zu senken, um Kunden nicht an günstigere Anbieter zu verlieren. Denn die Konkurrenz wächst insbesondere in den schnell expandierenden und günstigen Schwellenländern.

Eine Möglichkeit, mit diesem Problem umzugehen, sind laut Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) Kooperationen. Denn unter der aktuellen Entwicklung leiden insbesondere die kleinen und mittleren Zulieferer. Sie sind regional gebunden und weniger flexibel als große Unternehmen. „Mit Kooperationspartnern steigt die Flexibilität und lassen sich Lieferzeiten verkürzen“, rät Dirk Palige, Geschäftsführer des ZDH.

Besucherrekord für Zulieferkatalog

Eine mögliche Unterstützung bei der Suche nach Kooperationspartnern bietet der Zulieferkatalog des Deutschen Handwerks. In dem Onlineangebot können sich Handwerksunternehmen aus ganz Deutschland eintragen und so bei Kunden wie potenziellen Partnern auf sich aufmerksam machen. Die Einträge werden von der Handwerkskammer überprüft.

Bisher sind laut ZDH gut 3.000 Handwerksunternehmen aller Branchen im Zulieferkatalog gelistet. Seit Anfang des Jahres 2015 wurde die Plattform bereits 700.000 Mal abgerufen, was einen neuen Rekord darstellt.

Zielgruppe des Katalogs sind potenzielle Auftraggeber aus der Industrie, die Zulieferteile, Baugruppen und Entwicklungsleistungen benötigen. Aber auch Handwerker, die selbst verlässliche Zulieferer suchen, nutzen vermehrt das Angebot. Es richtet sich darüber hinaus an Innovatoren, die Unternehmen zur Umsetzung ihrer Innovation, etwa für Prototypenbau, erste Muster und Kleinserien, nutzen wollen. Manche Kooperationen münden in strategische Partnerschaften und gemeinsame Messeauftritte.