Zimmererhandwerk: Solide Holzhäuser für Flüchtlinge

Das bayerische Zimmererhandwerk hat eine neue Internetplattform gestartet, die den Bau von Flüchtlingsunterkünften in Holzbauweise ankurbeln soll. Kommunen finden hier Innungsbetriebe, die solche Bauten schnell und qualitativ hochwertig erstellen können.

Auf www.schneller-wohnen.de gibt es auch ein Praxisbeispiel der Zimmerer. - © screenshot handwerk magazin

Bisher widmeten sich nur relativ wenige, größere Holzbaubetriebe dem Bau von Flüchtlingsunterkünften. Das ändert sich nun. Künftig sollen auch mittlere und kleinere Betriebe bei der Bewältigung dieser dringenden Bauaufgabe mitarbeiten und so die Produktivität der Branche deutlich steigern. Um die Kommunikation und Kooperation zu erleichtern, entwickelte das Bayerische Zimmererhandwerk eine neue Internetplattform: www.schneller-wohnraum.de

Die Startseite liefert allgemeine Informationen und Best-Practice-Beispiele. Interessierte Kommunen und Landkreise erhalten über ein Dropdown-Menü die Kontaktdaten der für sie jeweils zuständigen Zimmerer-Innung. Deren Obermeister ist ihr erster Ansprechpartner. Im internen Bereich der Internetplattform geben die Holzbaubetriebe ihre freien Kapazitäten für Produktion und Montage ein. So hat der Obermeister immer einen aktuellen Überblick, wieviel in welchem Quartal geleistet werden kann. Die weiteren Gespräche und Verhandlungen finden dann vor Ort auf lokaler und regionaler Ebene statt.

Bayerisches Zimmerhandwerk gegen Billig-Bauten

Das Bayerische Zimmererhandwerk spricht sich gegen Billig-Bauten mit kurzer Lebensdauer aus, weil diese das Problem des fehlenden Wohnraums langfristig nicht lösen. Ein „Tunnelblick“ nur auf die Baukosten sei irreführend, weil bei der Frage nach der Wirtschaftlichkeit immer die Gesamtkosten bis zum Ende einer Gebäudenutzung zählen. Das beste Kosten-Nutzen-Verhältnis entstehe durch eine hohe Bauqualität mit langer Nutzungsdauer und niedrigen Heizkosten.