Interview zum Fotoshooting WorldSkills 2019: Schreiner Florian Meigel liebt den Adrenalinkick

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Bauschreiner Florian Meigel geht gern an seine Grenzen. Der Benediktbeurer ist wahsinnig ehrgeizig und freut sich auf das Kräftemessen in Russland. Warum er trotz Höhenangst Fallschirmspringen geht erklärt er im Interview.

Florian Meigel Tischler/Schreiner WorldSkills 2019
© Annette Cardinale

Wie hast du dich für die WorldSkills Kasan 2019 qualifiziert?  

Die Qualifikation fängt ganz klein auf Innungseben an. Man schließt mit der Gesellenprüfung ab und der Innungsbeste qualifiziert sich automatisch für die praktischen Leistungswettbewerbe. Das sind lauter kleinere Wettbewerbe und dann geht es weiter auf Bayernebene, danach auf deutscher Ebene. Und jetzt bin ich deutscher Meister und darf zu den WorldSkills.

Und welche Ziele hast Du dir für die WorldSkills in Kasan gesetzt?

Ich freu mich auf Kasan und das was auf mich zukommt. Natürlich will ich eine Medaille gewinnen. Aber am wichtigsten ist es, dass ich mein Bestes gebe. Außerdem will ich so viele Erfahrungen wie möglich sammeln. Die anderen Nationen ausfragen, wie die so arbeiten. Ich bin gespannt, wie vielfältig der Beruf ist und wie er in anderen Ländern aussieht. Und bei denen so aussieht und wenn ich dann noch eine Medaille abgreifen kann, wär das perfekt.

Warum hast du dich für deinen Beruf alsSchreiner entschieden?

Ich wollt immer ein Handwerk lernen. Die EntscheidungSchreiner zu werden kam relativ spät. Ich wollt erst immer Elektriker werden, wie mein Vater. Aber der hat mir davon abgeraten. Dann wollte ich zur Polizei oder zu Bundeswehr. Aber ich hab eigentlich schon immer viel gewerkelt, vor allem mit  Holz. Und dann hab ich mir gedacht: Warum soll ich mein Hobby nicht zum Beruf machen? Da fiel die Entscheidung für die Ausbildung.  

Was gefällt dir an deinem Beruf?

Der Prozess der hinter jedem Projekt steckt, begeistert mich. Von der Idee, die sich langsam im Kopf entwickelt, über die Ausführung bis hin zum fertigen Produkt – das gefällt mir an dem Beruf.

Warum würdest du anderen jungen Menschen deinen Beruf empfehlen?

Selbst wenn man nicht so handwerklich begabt ist, ist der Beruf desSchreiners auf jeden Fall derSchreiner eine gute Grundlage. Auch für ein Studium, wie beispielsweise Architektur. Wenn man handwerksbegeistert ist, ist derSchreiner ein toller Beruf, weil Holz unglaublich vielseitig ist. Und wenn man es dann mit Glas, Metall oder anderen Rohstoffen kombiniert, sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt.

Wo möchtest du in fünf Jahren erreicht haben?

Schwer zu sagen. Ich wär gerne an einem Punkt an dem ich glücklich bin, an dem meine Familie glücklich ist. Ich möchte zufrieden sein mit einem Job und mir damit auch meinen Lebensunterhalt finanzieren können.  

Was machst Du, wenn Du nicht trainierst?

Aktuell hab ich ziemlich wenig Zeit für meine Hobbys. Die meiste Zeit geht für die Arbeit und das Wettkampftraining drauf. Wenn ich kann bin ich in den Bergen unterwegs. Ich geh gern Wandern, Mountainbiken oder Klettern. Ich versuch mich auch in der Fotografie und gehe Angeln. Und weil ich viel Abwechslung brauch, geh ich seit kurzem auch Fallschirmspringen. Dafür musste ich mich anfangs schon überwinden, weil ich Höhenangst hatte. Die ist jetzt aber weg.

Steckbrief

Name: Florian Meigel

Alter: 20 Jahre

Wohnort: Benediktbeuren

Firma: Konrad Hundhammer Holzverabeitungs GmbH in Penzberg

Ausbildung als: Schreiner

Derzeit ausgeübte Tätigkeit: Schreinergeselle