Wo ich hin will: Das Hören verbessern, hier und in Afrika

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Wo ich hin will – Träume und Ziele von Handwerkern

Heike Nörenberg betreibt seit 28 Jahren ihr Hörakustikgeschäft in Mecklenburg-Vorpommern.

Heike Nörenberg, Hörakustikmeisterin,
Heike Nörenberg, Hörakustikmeisterin, will in Uganda in einer Gehörlosenschule einen Hörgeräteladen aufbauen. - © moegrafie.de

Hören bedeutet Lebensqualität. Das ist hier nicht anders als in Uganda, und doch gibt es große Unterschiede. Während ich in Hagenow versuche, die Akzeptanz von Hörsystemen weiter zu steigern, weil viele Menschen fürchten, damit als alt oder unzulänglich abgestempelt zu werden, können Kinder in Afrika ihr Glück kaum fassen, wenn sie ein Hörgerät bekommen.

Kinder sind gar nicht gehörlos

Seit 2009 reise ich einmal im Jahr auf eigene Kosten nach Kampala. Seit ich gesehen habe, dass viele Kinder in der dortigen Gehörlosenschule überhaupt nicht gehörlos sind, sondern es nur an erschwinglichen Hörgeräten mangelt, wollte ich unbedingt helfen. Ohne Hörvermögen lernen diese Kinder nicht zu sprechen, werden häufig ausgegrenzt. Dabei sind sie meistens intelligent, haben viel Potenzial, das schlichtweg verkümmert. Das macht mich traurig.

Spenden helfen

Mit Altgeräten meiner Kunden und Hörgerät-Spenden von Herstellern kann ich ihr Hören und damit ihr Leben verbessern. Mein Ziel ist, in der Gehörlosenschule einen kleinen Hörgeräteladen aufzubauen oder eine Station, die ständig kostenlos für die Kinder zugänglich ist. Ob ich dieses Jahr wieder hinreisen kann, steht wegen der Corona-Krise noch in den Sternen.

Auch in Deutschland müssen Barrieren abgebaut werden

Doch auch die Kinder in Hagenow liegen mir am Herzen. Ich gehe an die Schulen und zeige ihnen, wie sie ihr wertvolles Gehör schützen können. Ich mache Hörtests und stelle den Beruf der Hörakustikerin vor. So baue ich Barrieren ab, denn Hörverlust kann durch Lärm, Infektionen oder Medikamente auch junge Menschen treffen.
Unsere modernen Hörsysteme sind inzwischen viel kleiner und bunter und mit zahlreichen Funktionen ausgestattet. Ich freue mich mit jeder Oma, der die Tränen laufen, weil sie zum ersten Mal die Stimme ihres Enkels hört.

Steckbrief

  • Name: Heike Nörenberg
  • Beruf: Hörakustikmeisterin
  • Betrieb: In Hagenow (Mecklenburg-Vorpommern) betreibt Heike Nörenberg seit 28 Jahren ihr Hörakustikgeschäft. Ehrenamtlich hilft sie schwerhörigen Kindern in Uganda.
  • Website: hoerakustik-noerenberg.de