Wissenschaftler: Auch KMUs sollten im Arbeitsschutz vorbeugend handeln

Zugehörige Themenseiten:
Arbeitsschutz und Gesundheit

Eine Studie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin bestätigt: Auch kleinen Betrieben sind Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit wichtig. Allerdings sind die Gesetze häufig unbekannt.

Gefahren lauern überall. Deswegen sollten die Vorschriften zum Arbeitsschutz auch wirklich gelebt werden. - © © Jürgen Fälchle - Fotolia.com

Was wissen kleine und mittlere Unternehmen über Arbeitsschutz und wie eignen sie sich ihr Wissen an? Diese Frage hat sich die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) gestellt. Aus diesem Grund hat sie eine „Untersuchung des Kenntnisstand von Unternehmen und Beschäftigten auf dem Gebiet des Arbeits- und Gesundheitsschutzes in KMU“ gestartet. Dafür haben die Forscher eine Telefonbefragung von 1.000 Geschäftsführenden sowie 2.000 Beschäftigten in KMU durchgeführt. Das Ergebnis: Die Beteiligten setzen sich zwar mit Arbeits- und Gesundheitsschutz auseinander. Doch vielen fehlt es an Hintergrundwissen.

Motiviert aber schlecht informiert

Das Handlungsmuster „Hauptsache wir verstoßen nicht gegen Gesetze“ ist laut der Studie nach wie vor in den Klein- und Kleinstbetrieben verwurzelt, doch spielten Sicherheit und Gesundheit inzwischen ebenfalls eine wichtige Rolle. Leider sind gesetzliche Arbeitsschutzregelungen in KMU noch immer weitgehend unbekannt, lediglich über die Verantwortung des Arbeitgebers weiß man Bescheid. Auch regelmäßige Schulungen und gesetzlich vorgeschriebene Unterweisungen sind keine Selbstverständlichkeit.

Informationsbedarf besteht insbesondere zu den Themen Gesundheitsförderung, Unfallverhütung, Gestaltung von Arbeitsplätzen und Arbeitsstress. Hilfe holen sich die Geschäftsführenden meist bei der Berufsgenossenschaft, aus Broschüren, Checklisten und dem Internet. Vor allem legen sie dabei laut den Befragungsergebnissen auf direkten Praxisbezug Wert.

Experten empfehlen Zusammenarbeit

Die Ergebnisse des Forschungsprojekts legen laut BauA Konsequenzen auf betrieblicher und überbetrieblicher Ebene nahe. Die Experten sehen beispielsweise Potenzial in themenspezifischen Fachgesprächen der überbetrieblichen Akteure wie Berufsgenossenschaften, Krankenkassen und Organisationen wie Kammern und Arbeitgeberverbänden.

Daraus könnten sich ebenfalls Projekte entwickeln, die eine Zusammenarbeit überbetrieblicher und betrieblicher Akteure aufbaut. Weiter schlagen die Experten vor, die Verantwortlichen im Arbeitsschutz für die positiven Effekte von Prävention zu sensibilisieren. Modelle wie die kollegiale Beratung, das Lernen in Netzwerken oder Pool- und Verbundberatung seien am besten geeignet, Präventionsziele in die Praxis umzusetzen.

Praktische Tipps für Ihren Betrieb finden Sie z. B. hier .