Verivox-Analyse Kostenvergleich: Wieviel Strom Elektroautos verbrauchen

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Elektroautos werden am häufigsten zuhause aufgeladen. Mit welchen Kosten dabei zu rechnen ist, hat eine Analyse des Portals Verivox ergeben. Über 200 Euro im Jahr können E-Autobesitzer durch eine clevere Tarifwahl sparen.

Elektroautos werden am häufigsten zuhause aufgeladen. - © AdobeStock RioPatuca

Wer bereits ein Elektroauto fährt, lädt es laut einer Erhebung meistens zuhause in der Garage auf. Damit wandern die Treibstoffkosten von der Tankstelle auf die Stromrechnung. Oft wird der zusätzlich benötigte Strom über den normalen Haushaltstromzähler und -tarif abgerechnet. „Der Vorteil dabei ist, dass keine zusätzliche Grundgebühr und Zählerkosten anfallen“, sagt Valerian Vogel, Energieexperte bei Verivox. „Ein Nachteil ist, dass der Anteil des Elektroautos am gesamten Stromverbrauch des Haushalts nicht ohne weiteres auf der Rechnung nachzuvollziehen ist.“

Stromverbrauch kann sich verdoppeln

Wie stark der jährliche Stromverbrauch ansteigt, hängt vom jeweiligen Elektroauto und der zurückgelegten Strecke ab. Wird das Elektroauto beispielsweise als Zweitwagen vergleichsweise wenig gefahren (5.000 Kilometer pro Jahr), erhöht sich der Verbrauch im Bereich von 1.000 Kilowattstunden (kWh). Wird das Fahrzeug viel benutzt (20.000 Kilometer pro Jahr), kann sich der Stromverbrauch eines Drei-Personen-Haushaltes leicht verdoppeln.

Hier ein Vergleich des jährlichen Stromverbrauchs von drei Elektroauto-Modellen bei einer Jahresfahrleistung von 20.000 Kilometer:

VW e-Golf : 3460 kWh

BMW i3s : 3680 kWh

Tesla Model X : 4800 kWh

Auf den Tarif kommt es an

Wie hoch die Treibstoffkosten für das Elektroauto liegen, hängt neben der Fahrleistung auch vom aktuellen Stromtarif des jeweiligen Haushaltes ab. Wer den teuren Grundversorgungstarif des örtlichen Stromversorgers nutzt, hat die höchsten Kosten. Deutlich günstiger wird es durch einen Anbieterwechsel – selbst wenn ein Ökostromtarif mit Zertifikat und empfehlenswerten Bedingungen gewählt wird. So lassen sich die Kosten der Elektromobilität deutlich senken .

„Elektroautos sind zwar in der Anschaffung teurer, doch bei den Gesamtkosten brauchen sie den Vergleich mit Benzinern längst nicht mehr zu scheuen“, sagt Valerian Vogel. „Wer sich ein solches Fahrzeug anschafft und zuhause lädt, kann die Kosten durch die Auswahl des richtigen Stromanbieters noch deutlich senken.“ Im Vergleich von Verivox kommen Einsparungen zustande von 155 Euro ( VW e-Golf), 165 Euro ( BMW i3s) und 214 Euro ( Tesla Model X).

Spezielle Tarife für Elektroautos

Viele überregionale und örtlichen Stromversorger bieten laut Verivox spezielle Tarife für die Aufladung von Elektroautos zuhause an. Hier werden meistens Ökostromtarife mit einer eigenen Ladestation (Wallbox) und einer Karte für die Aufladesäulen des jeweiligen Anbieters kombiniert.

Besonders bei den örtlichen Stromversorgern finden sich Angebote, bei denen ein zusätzlicher Stromzähler eingebaut wird. Die Aufladung kann dann vom Netzbetreiber in Zeiten hoher Netzauslastung notfalls unterbrochen werden. Dafür werden geringere Netzgebühren fällig und in den Nachtstunden wird oft ein günstigerer Strompreis abgerechnet.

„Diese Angebote lassen sich wegen der unterschiedlichen Gestaltung nicht leicht vergleichen“, sagt Valerian Vogel. „Stichproben zeigen, dass die Angebote der überregionalen Anbieter preislich nicht besonders attraktiv sind. Die Angebote der örtlichen Versorger sind oft recht günstig, allerdings können Kosten für den Einbau eines weiteren Stromzählers anfallen.“

Zahlreiche Fördermöglichkeiten

Verivox hat die Verbrauchswerte der Fahrzeuge aus den Praxis-Tests des ADAC übernommen. Natürlich kann man bei sparsamer Fahrweise günstiger unterwegs sein. Neben dem Tempo sind vorausschauendes Fahren, aber auch die Verkehrslage sowie die Außentemperatur für den Energieverbrauch von E-Autos entscheidend.

Der Bund und die Autohersteller finanzieren gemeinsam eine so genannte Elektro-Förderprämie, mit der sich der Kaufpreis eines E-Transporters um 4.000 Euro reduziert. Gewerbetreibende in Baden-Württemberg werden mit dem „BW-e Gutschein“ zum Umstieg auf Elektrofahrzeuge ermuntert: Hier beträgt der Zuschuss für Unterhalts- und Infrastrukturkosten (z.B. Ladestationen) maximal 6.000 Euro. Sie werden zusätzlich zur Bundesprämie gewährt. Individuelle Fördermittel stellen zahlreiche Städte und Gemeinde in Deutschland bereit.