Wie Chefs und Mitarbeiter mit Stress richtig umgehen

Kunden, Geschäftspartner, Mitarbeiter, Familie, Freunde – wer als Chef im Handwerk alle Ansprüche erfüllen will, hat wenig Freiräume. Zwar muss und soll der Unternehmer im modernen Betrieb nicht alle Aufgaben selbst erledigen, doch in den meisten Kleinbetrieben gibt es keine zweite Führungsebene, so dass vieles automatisch am Chef hängen bleibt. Kein Wunder, dass deshalb auch im Handwerk immer öfter die Psyche streikt.

Wie eine aktuelle Statistik der IKK Classic zu den Krankheitsursachen von Chefs und Mitarbeitern in Handwerksbetrieben belegt, ist der Anteil der psychischen Erkrankungen von vier Prozent im Jahr 2000 auf 7,4 Prozent in 2011 gestiegen.  Die daraus resultierende Zahl der Ausfalltage wuchs im gleichen Zeitraum um 79 Prozent, im Durchschnitt verursachen 100 bei der IKK versicherte Handwerker durch psychische Krankheiten inzwischen beachtliche 134 Ausfalltage pro Jahr.

Unnötige Panikmache oder ernsthaftes Problem in vielen Betrieben? „Die Unternehmer beuten sich oft selbst aus und schleppen sich halbtod in den Betrieb“, bestätigt Dr. Werner Kissling, leitender Oberarzt am Centrum für Disease Management der TU München. Damit, so der Experte, tun sie aber weder sich selbst noch dem Betrieb einen Gefallen: Wer sein Pensum immer weiter hochschraubt, alle Warnsignale ignoriert und auf jeden Ausgleich verzichtet, wird nicht nur lustlos und aggressiv, sondern macht zwangsläufig mehr Fehler.

Wie Unternehmer diesen Teufelskreis durchbrechen, was ein Burnout im Körper auslöst und welche Warnsignale Chefs bei sich und ihren Mitarbeitern beachten müssen, zeigt die aktuelle Ausgabe von handwerk magazin. Ergänzt werden die von den Burnout-Experten Dr. Werner Kissling und Dr. Jürgen Kässer (Stuttgart) zusammengestellten Präventionstipps durch die praktische Erfahrung aus zwei Betrieben: Bauunternehmer Reinhard Lachner (München) und Unternehmerfrau Susanne Jantzen (Saarbrücken) zeigen, mit welchen Strategien sie den typischen Alltagsstress in den Griff bekommen.

Ergänzende multimediale Angebote wie einen Selbsttest, zwei Vortragsvideos und Tipps zum Delegieren finden Handwerksunternehmer auf einer Themenseite im Internet: www.handwerk-magazin.de/burnout