Betriebliche Altersvorsorge: Tarifverträge regeln Leistungen

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Betriebliche Altersvorsorge

Betriebsrente vom Chef: Das regeln mittlerweile für viele Gewerke bundesweit gültige Tarifverträge. Davon profitieren Unternehmer und Mitarbeiter gleichermaßen. Welche Gewerke gute Renten zahlen.

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    Das Bäckerhandwerk setzt für die Versorgung seiner Mitarbeiter auf eine eigene Pensionskasse.
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    Betriebliche Altersvorsorge im Handwerk
    © Quelle Generali; Chart: Handwerk magazin
    Direktversicherungen liegen aufgrund von Transparenz und Flexibilität bei den Betrieben vorne.

Welche Gewerke gute Renten zahlen

Auf Betriebsrente durch Gehaltsumwandlung haben alle Beschäftigten im Handwerk einen gesetzlichen Anspruch. Mitarbeiter können dazu Teile ihres Gehalts steuer- und sozialabgabensparend in eine betriebliche Altersversorgung einzahlen. Arbeitgeber müssen für diese Entgeltumwandlung ein entsprechendes Angebot machen und erfüllen damit ihre gesetzliche Pflicht.

Immer mehr Handwerksbetriebe legen im Kampf um Fachkräfte und Nachwuchs jedoch noch was obendrauf. In einigen Gewerken geschieht das über bundesweite Tarifvereinbarungen: von der Baurente über die Maler- und Lackiererrente bis zur speziellen Zusatzrente für Steinmetze und Bildhauer.
Übersicht über bundesweite Leistungen der Gewerke zur betrieblichen Altersvorsorge

Das eröffnet den Betrieben mehr Möglichkeiten für eine günstige Altersabsicherung der Mitarbeiter, etwa durch brancheneigene Versorgungswerke und Rahmenvereinbarungen mit Versicherungen. Zudem steigt die Attraktivität der Branche als verantwortungsbewusster Arbeitgeber im Handwerk.

Betriebliche Altersvorsorge im Handwerk
Direktversicherungen liegen aufgrund von Transparenz und Flexibilität bei den Betrieben vorne. - © Quelle Generali; Chart: Handwerk magazin
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Betriebliche Altersvorsorge macht Betrieb attraktiv für Arbeitnehmer

„Die Vereinbarungen tragen dazu bei, im Wettbewerb um gute Kräfte Beschäftigte an die Betriebe und das Gewerk zu binden“, so Rainer Huke, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Farbe Gestaltung Bautenschutz. Anfangs galt es Widerstände zu überwinden. „Wenn Unternehmer zuzahlen müssen, sind sie nie begeistert“, sagt Gerd Merke von der Zusatzversorgungskasse des Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerks. „Als Steinmetz in Ingolstadt konkurriert man beispielsweise mit Audi, und da muss man etwas bieten.“ Von ähnlichen Überlegungen hat sich das Elektrohandwerk bei seinen Tarifvereinbarungen leiten lassen. „Mitarbeiter wechseln nicht so schnell den Betrieb, wenn dort eine gut verzinste Altersvorsorge geboten wird“, meint Herbert Brichta vom Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH). „Der Arbeitgeber im Elektrohandwerk gibt seine ersparten Beiträge mit zehn Prozent des Umwandlungsbeitrages an seine Arbeitnehmer weiter“, erklärt Brichta stolz.

Auf regionaler oder Landesebene haben auch andere Gewerke wie zum Beispiel SHK, Metall sowie das Kfz-Gewerbe die Entgeltumwandlung tariflich geregelt. Teilweise bieten dort Arbeitgeber ihren Mitarbeitern zusätzliche Leistungen für den Aufbau einer betrieblichen Altersvorsorge an. Die Vereinbarungen unterscheiden sich aber nach Bundesländern und Tarifgebieten.