Fleischer Fleischerhandwerk wird weiter gesundschrumpfen

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Branchen-Check Fleischer: Die Zahl der Handwerksbetriebe geht zurück, Gewinne erzielen nur noch leistungsstarke Unternehmen.

Branche. Das Fleischerhandwerk ist in Deutschland zahlenmäßig die stärkste Anbietergruppe von Fleisch und selbst produzierten Fleischerzeugnissen am Markt. Traditionell bilden die Meisterbetriebe von Metzgern, Fleischern und Schlachtern ein flächendeckendes Netz. Allerdings geht die Zahl der Betriebe und Filialen stetig zurück, 2009 betrug der Rückgang 2,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Branche ist organisiert im Deutschen Fleischer-Verband (DFV) mit 15 Innungsverbänden auf Ebene der Bundesländer sowie rund 320 Innungen auf Kreis- und Bezirksebene.

Betriebsvergleich. Das Betriebsergebnis der Fleischerfachgeschäfte hat 2009 einen Tiefpunkt erreicht: Mit 1,6 Prozent war der durchschnittliche Verlust am höchsten seit 2001. Die kleinen Betriebe waren mit minus acht Prozent die größten Verlierer, Filialbetriebe schnitten mit vier Prozent minus nicht viel besser ab. Mittelgroße Unternehmen bis 800000 Euro Jahresumsatz kamen hingegen zu einem kleinen Überschuss von 0,5 Prozent. Das ergibt die Auswertung der Landesgewerbeförderungsstelle des nordrhein-westfälischen Handwerks.

Konjunktur. Der anziehende private Konsum hat dem Fleischerhandwerk 2010 ein moderates Umsatzwachstum gebracht. Kleine Betriebe berichten laut ifo-Konjunkturtest über ein Plus von 0,2 Prozent, größere Unternehmen erwarten sogar ein Plus bis 2,5 Prozent. Trotz steigender Nachfrage nach Fleischerprodukten geht die Zahl der Betriebe weiter zurück – und damit auch der Mitarbeiterstand. 2009 waren in den Betrieben 0,8 Prozent weniger beschäftigt als im Jahr davor, die Zahl der Ausbildungsverhältnisse nahm um zehn Prozent ab.

Aussichten. Wenn die Gesamt- und Binnenkonjunktur weiter so günstig verläuft, werden die Fleischer 2011 ein Nachfrage- und Umsatzplus erzielen können. Da Experten keine Preissenkungen erwarten, gleichzeitig die Schlachtviehpreise stabil bleiben dürften, werden die meisten Unternehmen in diesem Jahr im Gegensatz zu 2010 wieder einen Gewinn erzielen. (Quelle: BVR)