Bremen Was machen multiresistente Bakterien an der Fleischtheke

und was machen Sie daraus? Wird vom Verzehr abgeraten? Am 05.04.2017 hat Dr. Michael Bojarra vom Roten Kreuz Krankenhaus Bremen im Presse-Club, Im Schnoor in einer Abendveranstaltung sehr anschaulich zum obigen Thema referiert.

© Marlies Schlöcker/UFH Bremen

Durch die Presse ging es in den letzten Monaten immer wieder um Funde multiresistenter Bakterien an der Fleischtheke in den Supermärkten.

Penicillin wurde durch Zufall im Jahr 1928 von Alexander Flemming entdeckt. Heute wirken die „Wundermittel“ nicht mehr. Patienten sterben trotzdem. Es entwickelt sich ein Aufkommen an Resistenzen. Daher ist die Hygiene in den Krankenhäusern sowie zu Hause sehr wichtig. Fleisch immer waschen und anschließend mit Küchenkrepp trocken tupfen. Kein rohes Fleisch essen, da dadurch Hepatitis übertragen werden kann. Schneidbretter (am besten aus Kunststoff) in den Geschirrspüler und regelmäßig austauschen (tiefe Einkerbungen sind nicht hygienisch). Lappen und Spülschwämme mindestens 1 x wöchentlich wechseln. Hände gründlich mit Wasser und Seife waschen. Darauf achten, dass es keine offenen Wunden an den Händen gibt. Dies gilt auch nach dem Kontakt mit Tieren sowie Haustieren. Handschuhe aus dem Supermarkt werden nicht empfohlen, weil sie durchgängig sind und die Hygiene nicht beachtet wird. Der Einsatz von Desinfektionsmitteln sollte vermieden werden. Auch hier wird die Hygiene nicht ausreichend beachtet. Antibiotika sollten immer sinnvoll eingesetzt werden. Bei einer Erkältung nützen sie nichts, da es sich hier um eine Infektionskrankheit handelt. Nur im Notfall einsetzen.

Herr Bojarra hat als Krankenhaushygieniker und Facharzt für Innere Medizin täglich mit multiresistenten Bakterien zu tun und hat durch seinen Vortrag unser Bewusstsein grundlegend geändert.