Führungskultur Warum Austicken heute gar nicht mehr geht

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Wer selbständiges Handeln von seinen Mitarbeitern fordert, muss als Chef damit leben, dass auch mal Fehler passieren. Der neue Social-Media-Clip der Berufsgenossenschaften informiert im Rahmen der Präventionskampagne kommmitmensch zum Thema Fehlerkultur.

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© DGUV

Menschen machen Fehler – auch bei der Arbeit. Das war schon immer so. Was aber passiert, wenn im Arbeitsumfeld kaum Fehler zugelassen werden? Mit dieser Frage beschäftigt sich der neue Social-Media-Clip, den die Unfallkassen und Berufsgenossenschaften gerade im Rahmen ihrer Präventionskampagne kommmitmensch veröffentlicht haben. Die Szene im Video spielt in einem Großraumbüro. Der Chef patrouilliert zwischen den Schreibtischen und nähert sich einer Mitarbeiterin, die vor Nervosität die Bleistiftspitze abbricht. Vom Geräusch provoziert, rastet er völlig aus, wütet herum und droht sogar mit Rausschmiss. Wer einen Choleriker zum Chef hat, kann sich eben keine Fehler leisten.

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Fehler können passieren - wie man damit umgeht, ist nach Aussage der Kampagne kommmitmensch.de entscheidend.
Video: DGUV

„Natürlich ist die Situation im Video überspitzt dargestellt. Aber diese Reaktion des Chefs auf eine Lappalie steht sinnbildlich für den Umgang mit Fehlern bei der Arbeit“, sagt Gregor Doepke, Leiter Kommunikation der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung. Wer bei Fehlern ständig ausrastet, kann laut Doepke sicher sein, dass der Fehler beim nächsten Mal vertuscht wird. Natürlich gebe es auch Fehler, die unakzeptabel sind, wenn etwa Menschen in Gefahr geraten. Trotzdem gilt nach Aussage des DGUV-Experten: „Wenn sich Führungskräfte und Beschäftigte offen und angstfrei einen Fehler eingestehen, dann können alle gemeinsam daraus lernen. Eine gute Fehlerkultur ist der Motor ständiger Verbesserung – auch für Sicherheit und Gesundheit im Betrieb."

Mehr Infos zur Kampagne unter www.kommmitmensch.de