Multifunktions-Schalstütze Verschalen leicht gemacht

„Das muss schneller gehen“, dachte Rainer Hackmann – und erfand eine Multifunktions-Schalstütze. Nun kann er Betonbalken oder Rollladenkästen in kürzester Zeit schalen. Ein enormer Fortschritt.

Rainer Hackmann (li.) mit Geschäftspartner Christopher Lölfing
Rainer Hackmann (li.) mit Geschäftspartner Christopher Lölfing auf einer mit T-Works geschalten, freistehenden Decke. Gut zu sehen: der T-Stützkörper. - © Bettina Meckel

Maurer Rainer Hackmann aus Lingen schalt einen Betonbalken in dreieinhalb Stunden – dank seiner Erfindung „T-Works“, einer Multifunktionsschalungsstütze. Normalerweise benötigt das Schalen rund zehn Stunden. Das fand Hackmann viel zu lang.

Da er selbst gelernter Maurer ist, weiß er, wo die Probleme am Bau liegen, und welche Arbeiten extrem zeitaufwändig und mühsam sind. "Es gibt ja viele Produkte für viele verschiedene Anwendungen. Das Problem dabei ist, dass die wenigsten Bauunternehmen alles haben", sagt er. Und es gebe viele einzelne Produkte, die in der Handhabung so kompliziert und sperrig sein, dass der Arbeiter schon gar keine Lust hat, diese einzusetzen. " Seine zum Patent angemeldete Multifunktionsschalungsstütze " T-Works" wurde aus einer kleinen Idee heraus zum ”Fast-alles-Könner.” Seine Antrieb: Man muss die Dinge so einfach wie möglich machen. Aber nicht einfacher.

Schalen geht auch schnell und einfach

Das Schalen von Balken verschlingt viel Zeit und Zubehör: Auf Drehrohrstützen werden H-Träger in Längsrichtung montiert, quer darauf viele lange Kanthölzer gelegt. Auf die schraubt man, wieder in Längsrichtung, ein sogenanntes Drängbrett und befestigt an den Seiten senkrecht Schalbretter. Zusammen bilden sie eine U-Form, in die der Beton gegossen wird. „Zu aufwendig“, fand Hackmann und suchte eine einfachere Möglichkeit.

Drei Elemente braucht die Schalungsstütze

Seine Lösung: eine Schalungsstütze aus verzinktem Stahl mit drei Elementen – einem horizontalen Querträger an der Unterseite und zwei senkrechten, höhenverstellbaren T-Stützkörpern an den Enden. So entsteht eine vorgefertigte U-Form. Das System ist flexibel : Die stabilen Stützkörper können verstellt oder ganz entnommen werden. Dadurch mutiert die Erfindung zum Multitalent: Nicht nur Betonbalken, auch Unterzüge, Säulen, Rollladenkästen und Ringbalken lassen sich damit schneller und mit weniger Verschnitt schalen. Selbst beim Körbe binden ist der T-Works hilfreich. "Einfach den Rest des Bewährungsstahls durch das Bolzenloch schieben, in den Korb hängen und die Stangen einbinden", erklärt Hackmann. Im Gegensatz zu anderen Schalungshilfen lässt sich die nur zwölf Kilogramm schwere T-Works auch platzsparend verstauen.

Lange Entwicklungszeit hat sich gelohnt

Der Weg bis zum fertigen Produkt war lang: Material und Patentanwalt für den Prototyp kosteten viel Geld, bis zur Marktreife brauchte er zwei Jahre. Hackmann verrät: „Ich wollte die Lizenz an bekannte Hersteller verkaufen, aber die sagten: Das kann zu viel.“ Entmutigen ließ sich Hackmann nicht: Zusammen mit seinem Freund Christopher Lölfing gründete er HaLö Bausysteme. Im November startete das Unternehmen und verkaufte die ersten 60 T-Works noch vor ihrer Fertigstellung.