Verbindlichkeitsmanagement: Wie Sie Zahlungsabläufe im Unternehmen verbessern

Größere Unternehmen haben schon vor Jahren damit begonnen, die kaufmännischen Abläufe zu verbessern. In kleineren Unternehmen bleibt jedoch den Firmenleitungen nur wenig Zeit für solche Planungen, weil sie zu nahezu hundert Prozent ins Tagesgeschäft eingebunden sind. Das muss sich rasch ändern, fordern Experten. Die wichtigsten Tipps für das Verbindlichkeitsmanagement.

Verbindlichkeitsmanagement: Wie Sie Zahlungsabläufe im Unternehmen verbessern

1. Vereinbarungen treffen

Das Prinzip einfach: Je später man zahlt, desto später wird das Konto belastet und desto geringer ist der Zinsaufwand. Andererseits kann durch Skontoabzüge erheblich Geld gespart werden. Gleiches gilt für den Verzicht auf Vorauszahlungen oder die Vereinbarung von Sammelrechungen.

Es lohnt sich also, mit den Lieferanten über solche Möglichkeiten zu sprechen. Verhandlungen sind sollten allerdings erst geführt werden, wenn die finanziellen Auswirkungen ausgerechnet worden sind.

2. Lagerhaltung prüfen

Auch die Lagerhaltung sollte nicht mehr Kapital binden als unbedingt notwendig. Ideal ist es, wenn man beim Lieferanten kurzfristig kleinere Lieferungen abrufen und etappenweise bezahlen kann – am besten zu den Konditionen eines Jahreskontingents. Auch das ist Verhandlungssache.

3. Gute Bonität nachweisen

Wenn der Unternehmer einen Auftrag vorfinanzieren muss, ist er womöglich auf einen Lieferantenkredit angewiesen. Die Konditionen werden mündlich oder schriftlich vereinbart und es werden Sicherungsabreden getroffen.

Aber auch ohne Wissen seines Kunden kann ein Lieferant seine Ware versichern. Viele Unternehmer wundern sich, dass Ihnen Fragebögen von Kreditversicherern oder Factoringunternehmen ins Haus flattern. Experte Stephan Lohmann warnt: Wer solche Anfragen nach dem Motto ‚Was geht die mein Geschäft an’ ignoriere’, laufe Gefahr, nicht mehr beliefert zu werden.

„Am besten ist es, man hält engen Kontakt zu seinem Lieferanten und hat immer einen kurzen Geschäftslagebericht in der Schreibtischschublade griffbereit“, so Lohmann. Eine gute Bonität wiederum ermöglicht bessere Konditionen.

Fazit: Die Mühen haben sich gelohnt, wenn die Firma am Ende ein geringeres „Working-Capital“ oder weniger Verbindlichkeiten ausweist: Geld, das in Geschäftsprozessen wie der Lagerhaltung, offenen Rechnungen oder aber falsch gemanagten Verbindlichen streckt und damit der Firma nicht zur Verfügung steht.

Lohmann: „Wenn das Geld an der richtigen Stelle arbeitet, hat man auch beim Rating durch die Bank bessere Karten.“

Weiterführende Informationen auf handwerk-magazin.de:

Rating der Banken für kleinere Unternehmen

Themenpaket Rating