Außenstände: Kreishandwerkerschaft treibt für Betriebe Geld ein
Statt selbst gegen säumige Kunden vorzugehen oder Inkassofirmen zu beauftragen, können Betriebe auch die Kreishandwerkerschaft einschalten. Wie sie davon profitieren.
Trübe Konjunkturaussichten, schlechtere Zahlungsmoral - Handwerksbetriebe müssen sich bald noch häufiger über Außenstände ärgern. Inkassodienstleister bieten Hilfe an, sind aber einigen Firmen zu teuer. In dieser Situation können sich die Innungsbetriebe selbst helfen - über ihre Kreishandwerkerschaft.
Zum Beispiel über die in Reutlingen. „Für uns gehört das Inkasso schon seit Mitte der 1990er-Jahre zum Service für unsere Mitglieder“, sagt Geschäftsführer Ewald Heinzelmann. Rund 1500 Betriebe in 32 Innungen, die der Kreishandwerkerschaft Reutlingen angehören, können das Angebot nutzen. Pro Jahr kommen etwa 450 neue Aufträge herein. Die kleinste Forderung liegt zurzeit bei 50, die größte bei über 40000 Euro. „Wir bieten das komplette Verfahren an“, so Heinzelmann. Mahnschreiben, gerichtliches Mahnverfahren und auf Wunsch auch die Vertretung vor dem Amtsgericht gehören dazu.
Geringe Inkassokosten
Die Kosten dafür sind gering: Unabhängig von der Höhe der Forderung kann jedes Mitglied fünf Inkassofälle jährlich kostenlos in Auftrag geben. Bei Firmen ab 500000 Euro Lohnsumme verdoppelt sich die Zahl der Freiaufträge auf zehn. Jeden weiteren rechnet die Kreishandwerkerschaft mit 50 Euro ab. Hinzu kommen...