Unternehmerfrauen im Handwerk (UFH) im Gespräch mit Bundesministerium für Wirtschaft

Die Unternehmerfrauen im Handwerk haben alte Strukturen im Handwerk aufgebrochen, Weitblick und Hartnäckigkeit bewiesen und sich damit als wichtige Vorbilder für andere Frauen gezeigt.

© UFH Bundesverband

Davon ist Ministeri-aldirigent Boris Petschulat überzeugt und freut sich deshalb besonders über den Besuch von 22 Unternehmerfrauen im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.

„Da Dreiviertel der Betriebe Familienbetriebe im Handwerk sind und weil es eine Chefin gibt, läuft es gerade im Handwerk so gut. Es sind die Frauen, die für eine Willkommenskultur, für bessere Ausbildungsmöglichkeiten und eine bessere Vernetzung sorgen“, so Petschulat. Zugleich appelliert er an die Frauen, weiter kräftig mitzumischen: zwar seien im Handwerk die Hälfte der Arbeitnehmer weiblich, aber trotz 4.200 Frauen mit Meisterbrief als Be-triebsinhaberinnen im Handwerk noch immer stark unterrepräsentiert. „Da gibt es noch viel Luft nach oben“, bestätigt auch UFH-Bundesvorsitzende Heidi Kluth.

Herr Petschulat erläutert die Struktur der Mittelstandsabteilung und fordert die UFH auf, sich bei Bedarf jederzeit zu melden. Im Rahmen eines Bür-gerdialogs habe jeder Bürger und jede Bürgerin das Recht und die Mög-lichkeit, bei einem Problem direkten Kontakt zum Ministerium aufzuneh-men. Hinweise aus der Praxis seien unabdingbar für seine tägliche Arbeit.

Der anschließende Bericht von Ministerialrat Joachim Garrecht, Leiter des Referats VII B 1 „Handwerk, Industrie- und Handelskammern“ gibt Einblick in die zahlreichen und vielschichtigen Aufgaben dieser Abteilung: neben Fragen des Vergaberechts, der kaufrechtlichen Mängelhaftung und des Insolvenzrechts ist man mit alternativer Streitbeilegung, dem HWO-Bürokratieentlastungsgesetz II, der EU-Datenschutz-Grundverordnung und vielem mehr befasst. Auf EU-Ebene müsse man im dauernden Kampf um den Erhalt des Meisterbriefs am Ball bleiben.

Im Kammerrecht gehe es auch um die Frauenquote in Handwerksorganisa-tionen, so Ministerialrat Garrecht, und schließt die dringende Bitte an, bei allen UFH um weibliche Kandidatinnen in den Handwerksgremien zu wer-ben. Der UFH-Bundesvorsitzenden Heidi Kluth verspricht er jede nötige Unterstützung bei der weiteren Netzwerkarbeit für die Frauen im Handwerk.

Mit einer halbstündigen Führung durch das ehrwürdige Gebäude und vielen interessanten Informationen zu der Geschichte, der Bauweise und der Tra-dition des Anwesens endet ein sehr interessanter Vormittag in der Kantine des Ministeriums.