Interview: Nachfolger führen anders

Professor Reinhard Prügl von der Zeppelin-Universität hat Werte, Einstellungen und Pläne der nächsten Unternehmergeneration untersucht.

„Der Unternehmernachwuchs hat ein hohes Verantwortungsbewusstsein.“ Reinhard Prügl, Professor an der Zeppelin-Universität in Friedrichshafen. - © Bertram Rusch

Nachfolger führen anders

handwerk magazin: Welches Ergebnis Ihrer Studie hat Sie am meisten überrascht?

Reinhard Prügl: Das hohe Verantwortungsbewusstsein des Unternehmernachwuchses gegenüber Gesellschaft und Familienunternehmen sowie eine starke Teamorientierung.

Warum ist die Übernahme eines Betriebes für junge Leute heute noch attraktiv?

Das lässt sich durch die Werthaltungen erklären: Der unternehmerische Nachwuchs kombiniert bürgerliche Werthaltungen mit Eigenverantwortung, Individualität und dem Ziel, einen eigenen unternehmerischen Pfad zu finden und zu gehen.

Was wollen junge Unternehmer anders machen als ihre Vorgänger?

Wenn die nächste Unternehmergeneration das Ruder im Familienunternehmen übernimmt, sind Wachstum und Innovation die klaren strategischen Prioritäten. Die stärksten Veränderungen zeichnen sich zudem im Bereich Personal und Führung ab.

Sind Unternehmerkinder eher bereit, einen Betrieb weiterzuführen, als externe Nachfolger?

Darüber ist sich die Forschung noch nicht einig. Recht klar ist jedoch, dass Rollenmodelle und Vorbilder im sozialen Umfeld die unternehmerischen Karriereabsichten beeinflussen.