Unruhige Zeiten

Unternehmerfrauen Zwei Arbeitskreise verlassen den Landesverband Baden-Württemberg und schließen sich wieder dem Bundesverband an.

Welcome back: Der Bundesverband bekommt unerwarteten Zulauf aus dem Süden. - © Angelika Klein

Unruhige Zeiten

Es brodelte seit Monaten hinter den Kulissen. Der Höhepunkt der Auseinandersetzung war dann im Herbst vergangenen Jahres erreicht und endete mit einem harten Schnitt. Die Arbeitskreise der Unternehmerfrauen Göppingen unter dem Vorsitz von Brigitte Kreisinger und dem Rems-Murr-Kreis mit der Vorsitzenden Ulla Rittberger kündigten ihre Mitgliedschaft im Landesverband Baden-Württemberg und schlossen sich direkt dem Bundesverband der Unternehmerfrauen an. In diesem Dachverband arbeiten 8000 Frauen in 180 Arbeitskreisen bundesweit als Teil der Handwerksorganisation für ihre Interessen. Pikant am Austritt der beiden Arbeitskreise im Ländle: Unter der damaligen Landesvorsitzenden Kreisinger kündigten die Württembergerinnen im Dezember 2002 ihre Mitgliedschaft im Bun-desverband. Als Arbeitskreisvorsitzende kehrt sie jetzt wieder in den Dachverband zurück.

Beschluss war einstimmig

„Beide Arbeitskreise haben einstimmig für eine Mitgliedschaft im Bundesverband der Unternehmerfrauen gestimmt“, sagt Brigitte Kreisinger. „Der Landesverband ist Dienstleister für die regionalen Arbeitskreise. Uns fehlten über zwei Jahre Trends und politische Schwerpunkte des Landesvorstands sowie konkrete Unterstützung durch Platzierung geförderter Weiterbildungsangebote, Antworten auf Fragen durch Veränderungen im Bereich Mitglieder und deren Gewinnung“, begründet Kreisinger den Austritt - stellvertretend auch für ihre Kollegin Rittberger. Der Bundesverband gehe dagegen „inhaltlich in eine Richtung, die wir gut finden“, so Kreisinger. Denn seit Antritt der neuen Bundesvorsitzenden Heidi Kluth „klappt die Zusammenarbeit reibungslos“. Beim Dachverband der Unternehmerfrauen finde Kreisinger auch die gewünschten politischen Themen und Schwerpunkte, die die Vorsitzende Kluth seit ihrem Start setze.

„Wir freuen uns natürlich über neue Mitglieder im Bundesverband und dass zwei Arbeitskreise aus Baden-Württemberg wiederkommen“, sagt Kluth gegenüber handwerk magazin. Der Bundesverband biete jetzt wieder eine politische Perspektive, so die Vorsitzende weiter. Zur Arbeit des Landesverbandes in Baden-Württemberg will sich die Bundesvorsitzende aber nicht äußern. „Das kann ich nicht beurteilen.“

Rückkehr ausgeschlossen

Schade finden Beobachter allerdings, dass sich der größte Landesverband der Unternehmerfrauen jetzt wohl in zwei rivalisierende Lager spalte. Eine gemeinsame Rückkehr in den Bundesverband scheint damit erst mal ausgeschlossen.

Die Präsidentin des Landesverbandes, Ruth Baumann, nimmt die Turbulenzen dagegen gelassen. „Ich habe die Austritte der beiden Arbeitskreise zur Kenntnis genommen. Die Rückmeldungen anderer Arbeitskreise waren für mich aber durchaus positiv, so dass wir jetzt mit unserer sachlichen Arbeit weitermachen können“, kommentiert Baumann das Geschehen. Die Begründung der Austritte klinge aber in ihren Ohren ähnlich wie 2002, als der Landesverband unter der Präsidentin Kreisinger den Bundesverband der Unternehmerfrauen verlassen habe, ergänzt Baumann. Brigitte Kreisinger bestreitet persönliche Motive: Sie werde sich aus dem Ehrenamt zurückziehen und als Vorsitzende ihres Arbeitskreises nicht mehr zur Wahl stehen.

cornelia.hefer@handwerk-magazin.de

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