Uhren: Schönheit liegt im Detail

Der Favorit der Uhrmacherin Jutta Odenbach ist ein Handaufzugmodell von Bruno Söhnle.

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    © Söhnle
    Schlicht und schön mit ausgeprägten inneren Werten: ein Handaufzugmodell der Uhrenmarke Bruno Söhnle.
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    © Rudolf Wichert
    Jutta Odenbach, Uhrmacher­meisterin in Willich.

Die Frau weiß, was sie will: Jutta Odenbach, die am Uhrmachertisch ebenso geschickt und kundig agiert wie in ihrem Unternehmen in Willich, einem Juweliergeschäft, das in vierter Generation in Familienbesitz ist und in einem Fachwerkhäuschen untergebracht ist. Tritt man durch die weiß-rote Haustüre ins Innere, findet man sich in der Welt von Schmuck und Uhren wieder, in der neben aktuellen Kreationen eine Auswahl historischer Wecker aus der Sammlung der Chefin einen besonderen Akzent setzen.

Gegründet 1887 von Jutta Odenbachs Urgroßvater, wurde das Geschäft von Generation zu Generation weitergegeben – ebenso wie der Beruf des Uhrmachermeisters, für den sich Jutta Odenbach schon als Kind entschied. „Ich bin quasi unter dem Werktisch groß geworden und war mir bereits als Vierjährige sicher, dass ich Uhrmacherin werden will“, erinnert sich die Anfang Sechzigjährige. Bei ihrem Vater erntete sie mit dem Berufswunsch offene Skepsis: Er empfahl ihr, sich auf das Goldschmieden zu verlegen, da er für den Uhrmacherberuf keine Zukunft sah. Nicht ganz ohne Grund: Odenbach senior war sich schon in den 1960er-Jahren der technischen Fortschritte bewusst, welche die Uhrenindustrie in die Quarzkrise führten und fast zum Sterben eines ganzen Berufsstandes geführt hätten. Dennoch setzte sich Jutta Odenbach durch, absolvierte die Uhrmacherlehre und legte später gar noch die Meisterprüfung ab.

Bei ihrem Lieblingsmodell, einer Handaufzuguhr aus der Mechanik Edition V von Bruno Söhnle, schwärmt sie zuerst vom Uhrwerk – dem bewährten Handaufzugkaliber Unitas 6498, das von Bruno Söhnle fein dekoriert und finissiert wurde. Blickt man durch den Glasboden des Gehäuses auf das Uhrwerk, so erkennt man die charakteristische Glashütter Dreiviertelplatine, einen dekorativen Streifenschliff sowie die Perlage, einen Kreisschliff. Uhrenliebhaber entdecken zudem die Schwanenhalsregulierung – ein ästhetisch geformtes Teil, über das die Präzision der Uhr eingestellt werden kann. Und sie wissen zu schätzen, dass die Lagersteine aus rotem Rubin in kleinen Ringen, den Chatons, sitzen, die auch noch verschraubt sind.

Auf der Vorderseite gefallen Jutta Odenbach das betont schlichte Zifferblatt mit kleiner Sekunde sowie die schön geformten, gebläuten Zeiger. Auch die Herkunft ist ihr sympathisch: „Die Marke Bruno Söhnle ist ein Familienunternehmen wie unser Haus. Zudem schätze ich das Preis-Leistungs-Verhältnis sowie das unverwechselbare Design, das sich zum Beispiel auch in den Quarzmodellen zeigt“, sagt Jutta Odenbach.