Handwerksfuhrpark Mittelklasse-Transporter: Die neuen 2,8-Tonner im direkten Vergleich

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Fuhrpark und Transporter

Aus den Fuhrparks der Handwerksbetriebe sind die Transporter der 2,8-Tonnen-Klasse nicht wegzudenken. Ihre kompakten Abmessungen sorgen für Handlichkeit, bei ausreichend Zuladung und Laderaum. Aktuell sind viele Hersteller dabei, ihre Baureihen zu überarbeiten – es tut sich also gerade einiges in der „Bulli-Klasse“. Ein Überblick.

VW Transporter T6.1
Volkswagen Nutzfahrzeuge hat die Bestellbücher für den T6.1 geschlossen. - © Volkswagen

VW Transporter T6.1: Wachablösung

Noch läuft die aktuelle Baureihe T6.1 des VW Transporter von den Bändern, doch der Nachfolger steht bereits in den Startlöchern. Dieser wird dann in Kooperation mit Ford gebaut und soll Mitte 2024 auf den Markt kommen. Doch bereits jetzt hat Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) die Bestellbücher für den T6.1 geschlossen. Wer den Konfigurator auf der Website von VWN aufruft, erhält folgende Nachricht: „Der Transporter 6.1 Kastenwagen ist nicht mehr als Neufahrzeug konfigurierbar. Jedoch können Sie sich gern bei Ihrem Volkswagen Nutzfahrzeuge Partner erkundigen, ob er Ihnen die gewünschte Modellvariante ab Lager anbieten kann. Nur solange der Vorrat reicht!“ Der Ausverkauf des Klassen-Bestsellers hat also bereits begonnen.

Zur Wahl stehen beim T6.1 zwei Radstände, Front- oder Allradantrieb und die Aufbauvarianten Kastenwagen mit drei unterschiedlichen Dachhöhen, Kombi mit bis zu neun Sitzplätzen und Pritschenversionen mit Einzel- oder Doppelkabine – falls denn verfügbar. Der VW 6.1 rollt ausschließlich mit zwei Liter großen Turbodieselmotoren auf die Straßen, die 66 kW/90 PS, 81 kW/110 PS, 110 kW/150 PS sowie als Biturbo 150 kW/204 PS leisten. Der in Kooperation mit ABT gebaute E‑Transporter 6.1 wurde bereits eingestellt.

  • Motoren Diesel: 66 kW/90 PS bis 150 kW/204 PS
  • L/B/H: 506 bis 541 cm /190 cm /199 bis 248 cm
  • Laderaumvolumen: 3.500 bis 9.300 l
  • Länge Ladefläche: 232 cm bis 298 cm
  • Nutzlast: 383 bis 989 kg
  • Anhängelast gebr.: 2.200 bis 2.500 kg
  • Durchschnittsverbrauch: 6,1 bis 8,7 l /100 km
  • CO2-Emissionen: 160 bis 209 g/km
  • Grundpreis ohne MwSt.: 32.985 Euro

Opel Vivaro, Citroen Jumpy, Fiat Scudo, Peugeot Expert, Toyota Proace: Starkes Quintett

Fiat Scudo
Fiat Scudo - © Fiat

Seit der Fusion von Fiat und PSA (Peugeot/Citroen) zum Stellantis-Konzern im Januar 2021 bauen die Transporter der 2,8-Tonnen-Klasse von Opel, Citroen, Fiat und Peugeot auf der gleichen Plattform, auch Toyota greift auf diese zurück. Über die gesamte Bandbreite der einzelnen Modelle stehen zwei Radstände in drei Karosserielängen (4,61 Meter, 4,95 Meter und 5,30 Meter) zur Wahl. Neben dem Kastenwagen gibt es ein Plattform-Fahrgestell sowie eine Kleinbus-Version mit bis zu neun Sitzplätzen. Das Ladevolumen beträgt je nach Radstand 4,6 oder 5,3 oder 6,6 Kubikmeter bei einer Nutzlast von bis zu 1,4 Tonnen. Auf dem Plattform-Fahrgestell realisieren Spezialfirmen dann alle denkbaren Aufbauten – vom Kühlkoffer über Kipper bis hin zum Abschleppwagen.

Hinter den markenspezifisch eigenständigen Frontpartien arbeiten Vierzylinder-Turbodiesel mit 1,5 und 2,0 Liter Hubraum, die eine Bandbreite von 75 kW/102 PS bis 130 kW/177 PS abdecken und normalerweise die Vorderräder antreiben. Optional sind auch ein Allradantrieb sowie eine Elektroversion mit 50 kWh oder 75 kWh starkem Akku-Paket erhältlich. Die Kraftübertragung erfolgt per manueller Sechsgang-Schaltung oder über eine Achtstufen-Automatik.

  • Motoren: 75 kW/102 PS bis 130 kW/177 PS
  • L/B/H: 461 bis 531 cm /201 cm /188 bis 195 cm
  • Laderaumvolumen: 5.300 bis 6.600 l
  • Länge Ladefläche: 241 bis 276 cm
  • Nutzlast: 898 bis 1.333 kg
  • Anhängelast gebr.: 1.800 bis 2.500 kg
  • Durchschnittsverbrauch: 4,7 bis 5,8 l /100 km
  • CO2-Emissionen: 125 bis 152 g/km
  • Grundpreis ohne MwSt.: ab 29.800 Euro

Ford Transit Custom: Brandneue Transporter-Baureihe

Ford Transit Custom
Ford Transit Custom - © Ford

Auf der IAA Transportation 2022 in Hannover hat Ford seine Transporter-Baureihe Transit Custom präsentiert, die auf einer komplett neuen Plattform basiert. Die ersten Exemplare werden noch in diesem Jahr zu den Händlern rollen und können bereits jetzt bestellt werden.

Bei den Motoren besteht die Wahl zwischen drei Leistungsstufen des 2,0-Liter-EcoBlue-Dieselmotors mit 81 kW/110 PS, 100 kW/136 PS, 110 kW/150 PS oder 125 kW/170 PS. Das Sechsgang-Schaltgetriebe ist optional mit einem mechanischen Sperrdifferenzial für eine verbesserte Traktion erhältlich. Darüber hinaus führt Ford ein Achtstufen-Automatikgetriebe ein, das eine maximale Anhängelast von 2.500 Kilogramm ermöglicht. In Kombination mit der 136-PS- und der 170-PS-Motorisierung ist auch ein Allradantrieb für den Transit Custom erhältlich. Ford bietet den Kastenwagen in zwei Längen und zwei Höhenversionen an.

Zur künftigen Antriebspalette des neuen Ford Transit Custom zählt darüber hinaus eine neue Plug-in-Hybrid-Variante (PHEV). Das System besteht aus einem 2,5 Liter großen Vierzylinder-Benziner, der nach dem Atkinson-Zyklus arbeitet, einem Elektromotor sowie einer Lithium-Ionen-Hochvolt-Batterie mit einer nutzbaren Kapazität von 11,8 Kilowattstunden. Rein elektrisch – und damit lokal emissionsfrei – kann der Transit Custom PHEV bis zu 57 Kilometer fahren. Sowohl die PHEV- als auch die rein elektrische BEV-Variante sind ab Frühjahr 2024 erhältlich.

  • Motoren: 81 kW/110 PS bis 125 kW/170 PS
  • L/B/H*: 497 bis 534 cm /198,6 cm /197 bis 237 cm
  • Laderaumvolumen*: 3.470 bis 8.290 l
  • Länge Ladefläche:* 256 bis 292 cm
  • Nutzlast: 837 bis 945 kg
  • Anhängelast gebr.: bis 2.500 kg
  • Durchschnittsverbrauch: 7,4 bis 8,6 l /100 km
  • CO2-Emissionen: 193 bis 210 g/km
  • Grundpreis ohne MwSt.: ab ca. 31.700 Euro

         Vorläufige Daten, *Angaben für bisheriges Modell

Renault Trafic, Nissan Primastar: Renoviertes Transporter-Duo

Renault Trafic
Renault Trafic - © Renault

Renault hat seinem Transporter Trafic und damit auch dessen Schwestermodell vor gut einem Jahr eine Überarbeitung angedeihen lassen: Erkennbar an der neu gestalteten Frontpartie mit serienmäßigen Voll-LED-Scheinwerfern, neuem Innenraum und modernen Fahrerassistenzsystemen.

Auch der aktualisierte Trafic wird wieder in zwei Längen- und Höhenvarianten sowie als Kastenwagen, Doppelkabine, Plattform-Fahrgestell und in den Pkw-Varianten Combi und Spaceclass angeboten. Zur Erweiterung des Einsatzspektrums ist außerdem eine große Anzahl an branchenspezifischen Spezialausbauten verfügbar.

Der Kastenwagen ist in zwei Längen von 5,1 Metern (Radstand 3,1 Meter) und 5,5 Metern (Radstand 3,5 Meter) erhältlich. Hinzu kommen zwei Laderaumhöhen von 1,4 beziehungsweise 1,9 Metern, die 5,8 bis 8,9 Kubikmeter Volumen bereitstellen, bei einer Nutzlast von 867 bis 1.130 Kilogramm. Eine Durchladeklappe auf der Beifahrerseite, im unteren Bereich der Trennwand zur Fahrerkabine, verlängert die Ladelänge um 41 Zentimeter.

Als Motorisierung für das Transporter-Duo dient ein 2,0-Liter-Turbodiesel in vier Leistungsstufen von 81 kW/110 PS bis 125 kW/170 PS. Die Kraftübertragung erfolgt per Sechsgang-Schaltgetriebe an die Vorderräder. Alternativ ist bei den beiden stärksten Motorisierungen ein Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe verfügbar.

  • Motoren: 81 kW/110 PS bis 125 kW/170 PS
  • L/B/H: 510 bis 550 cm /196 cm /197 bis 249 cm
  • Laderaumvolumen: 5.800 bis 8.900 l
  • Länge Ladefläche: 254 cm bis 294 cm
  • Nutzlast: 867 bis 1.130 kg
  • Anhängelast gebr.: 2.000 kg
  • Durchschnittsverbrauch: 6,9 bis 8,1 l /100 km
  • CO2-Emissionen: 179 bis 212 g/km
  • Grundpreis ohne MwSt.: ab 29.350 Euro

Mercedes-Benz Vito: Ein Facelift steht an

Mercedes-Benz Vito Kastenwagen
Mercedes-Benz Vito Kastenwagen - © Mercedes Benz

Die Stuttgarter spendieren ihrem „Midsize Vans Produktportfolio“ ein Facelift. Mercedes-Benz möchte künftig mit einem prägnanteren Design beim Exterieur und im Innenraum sowie zahlreichen Komfort- und Funktionalitätsupdates punkten. Darüber hinaus soll es einen deutlichen Sprung in Sachen Infotainment und Konnektivität inklusive neuer digitaler Dienste sowie weiterer Sicherheitsausstattungen geben. Die Auslieferungen beginnen 2024.

Der noch aktuelle Vito steht in drei Längen mit zwei Radständen und drei Antriebssystemen zur Wahl. Seine Vielfalt an Varianten macht ihn zum Partner für die unterschiedlichsten Gewerbe. Als Kastenwagen erfüllt er die Anforderungen im Waren- und Gütertransport. Fast ebenso häufig kommt er als mobiles Teilelager und Service-Fahrzeug zum Einsatz. Der bestuhlte Vito Tourer dagegen befördert überwiegend Personen und Güter, während der Vito Mixto die Brücke zwischen Kastenwagen und Tourer schlägt: Er eignet sich insbesondere für mobile Handwerker-Teams.

Die Dieselmotoren decken ein Leistungsspektrum von 75 kW/102 PS bis 140 kW/190 PS ab und sind sowohl mit Front-, Heck- wie auch Allradantrieb lieferbar, wobei die Kraftübertragung entweder per Sechsgang-Schaltgetriebe oder über eine Neunstufen-Automatik erfolgt. Darüber hinaus rundet der elektrische e-Vito mit einer Höchstleistung von 150 kW die Antriebspalette ab

  • Motoren: 75 kW/102 PS bis 140 kW/190 PS
  • L/B/H: 490 bis 537 cm /193 cm /188 bis 193 cm
  • Laderaumvolumen: 5.500 bis 6.600 l
  • Länge Ladefläche: 259 bis 306 cm
  • Nutzlast: 838 bis 1.196 kg
  • Anhängelast gebr.: bis 2.000 kg
  • Durchschnittsverbrauch: 7,0 bis 7,7 l /100 km
  • CO2-Emissionen: 187 bis 201 g/km
  • Grundpreis ohne MwSt.: ab 32.920 Euro

         Angaben für bisheriges, noch aktuelles Modell