Das sind die Sieger Top Gründer im Handwerk 2016: Gratulation an die Gewinner!

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Nachhaltige Backwaren, individuelle Möbel und außergewöhnliche Schokolade - Sie sind jung, erfolgreich, voller Tatendrang, und sie lieben ihren Beruf: Die Top Gründer im Handwerk 2016. Am Freitag wurden in Berlin die Sieger gekürt.

Die Sieger des diesjährigen Top Gründer Wettbewerbs: Kevin Kugel, Ingmar Krimmer und Karl-Heinz Holste (v.li.). - © Christiane Klebig

Ingmar Krimmer ist der Gewinner des diesjährigen Wettbewerbs „Top Gründer im Handwerk“. Er hat bewiesen, dass seine erst im Januar 2014 übernommene Backstube im schwäbischen Untermünkheim innovativ ist, dass sein Geschäftskonzept stimmt, dass er einer der Bäcker ist, die Zukunft haben. Das gefiel der sechsköpfigen Jury: Sie vergab Höchstnoten in den Rubriken Ausbildung, Gründungskonzept, Vermarktung, wirtschaftlicher Erfolg und langfristige Perspektive.

Er erneuerte nicht alles auf einmal, sondern ersetzte und ergänzte die Produktpalette behutsam nach und nach. „Einige Backwaren unserer Vorgänger sind ja sehr gut gelaufen, die haben wir behalten. Dann haben wir unsere ersten eigenen Kreationen angeboten. Den Kunden hat das gefallen, und das wiederum hat uns natürlich ermutigt, weiterzumachen.“ Nicht nur die Produktpalette hat der Bäckermeister gemeinsam mit seiner Frau Tanja inzwischen umgekrempelt: Er arbeitet jetzt auch mit vielen Biohändlern aus der Region zusammen und achtet darauf, die wichtigsten Lieferanten regelmäßig persönlich zu treffen. Wer bei ihm kauft, sieht sofort, was in den Backwaren enthalten ist, dafür sorgen kleine Hinweisschildchen. „Wir müssen transparent sein, wenn wir neue Kunden gewinnen wollen“, sagt Krimmer.

Organisch, individuell, köstlich

Platz 2 ging in diesem Jahr an den Chocolatier Kevin Kugel. Der Konditormeister aus dem baden-württembergischen 5.000-Einwohner-Örtchen Nufringen wagte vor zwei Jahren den Schritt in die Selbstständigkeit. In den oberen Stockwerken der lichtdurchfluteten Räume seines Ladens produziert der Chocolatier Pralinen, Schokoladenplatten und -Pulver hinter einer gläsernen Kulisse, durch die jeder Besucher hindurchschauen kann, unten wird verkauft. Der Betrieb läuft so gut, dass das Team bereits auf acht Mitarbeiter angewachsen ist.

Kugel achtet – ähnlich wie Bäckermeister Ingmar Krimmer – darauf, dass seine Käufer genau wissen, woher die Rohstoffe stammen. Dafür war er gemeinsam mit seiner Freundin in Ecuador und in Mexiko, hat Kakaobauern getroffen und sich die Fermentation von Kakaobohnen angeschaut. Für seine handgefertigten Schokoladen arbeitet er nur mit Betrieben zusammen, die ihn wirklich überzeugt haben, die faire Löhne zahlen und eine hervorragende Qualität anbieten. „Unser Ziel ist es, den Kunden genau zu sagen, wo jeder einzelne Rohstoff herkommt. Für die wichtigsten Bestandteile unserer Produkte ist das schon Standard.“

Erfolg in ganz Deutschland

Der Drittplatzierte Karl-Heinz Holste übernahm 2014 eine 125 Jahre alte Werkstatt im nordrhein-westfälischen Rheda-Wiedenbrück, einer Kleinstadt mit etwa 47.000 Einwohnern, und weckte die Tischlerei nach eigenen Angaben aus dem "Dornröschenschlaf". "Ich habe schnell neue Computer mit guter Software eingeführt, um den Kunden 3D-Zeichnungen erstellen zu können. Das hat überzeugt. Jeder, der ein Angebot wollte, konnte jetzt die detaillierte Zeichnung auf dem USB-Stick mit nach Hause nehmen“, so der 41-Jährige.

Holste liebt die Technik, er liebt die Verbindung alter Handwerkkunst mit neuen Technologien, und er liebt die Arbeit mit Holz. Mittlerweile hat er sich deutschlandweit einen Namen gemacht und konnte seinen Umsatz in nur zwei Jahren verdoppeln.

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