Tarifverhandlungen Bau: Erste Schlichtung ergebnislos

Im Tarifkonflikt für das Bauhauptgewerbe hat die erste Schlichtungsrunde unter dem Vorsitz des früheren Wirtschafts- und Arbeitsministers Wolfgang Clement kein Ergebnis gebracht.

Am Freitagabend (8. April 2011) trennten sich die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) und die beiden Arbeitgeberverbände, der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) sowie der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) nach zehn Stunden intensiver Diskussionen.

Die Verhandlung wurde auf den 13. April 2011 vertagt. Hauptgründe waren aus Sicht der Gewerkschaft zu niedrige Entgeltangebote und unzureichende Angleichungsschritte der Ost- an die Westlöhne.

"Schlichtung am seidenen Faden"

Eine Einigung ist noch nicht in Sicht. Sämtliche Punkte wie etwa die prozentuale Lohnerhöhung, Angleichung der Einkommen in Ost und West sowie der Mindestlohn sind weiterhin strittig. „Die Schlichtung hängt derzeit am seidenen Faden“, sagte der IG BAU-Bundesvorsitzende Klaus Wiesehügel. In der zweiten Runde müssten sich die Arbeitgeber bewegen. "Das ist die letzte Chance  auf eine friedliche Einigung.“


Die Tarifverhandlungen waren Ende März gescheitert, woraufhin die IG BAU die Schlichtung angerufen hatte. Die Arbeitgeber wollen den Westlohn an den niedrigeren Ostlohn angleichen. Sie hatten zuletzt für den Westen ein Angebot von zwei Prozent vorgelegt. Beschäftigte im Osten sollten eine Erhöhung von 2,5 Prozent erhalten.

Forderungen der IG BAU

Die IG BAU hatte für die rund 700 000 Beschäftigten am Bau ein Einkommensplus in Höhe von 5,9 Prozent gefordert. Die Mindestlöhne sollten in gleicher Höhe steigen. Gleichzeitig strebt die IG BAU Angleichungsschritte der Einkommen in Ost und West an.