Superstar des Handwerks

Leistungswettbewerb - Das Handwerk feiert seine Besten. Einer ist Matthias Obert.

Deutscher Meister: Matthias Obert beim Finale der besten Tischler - © BHKH

Superstar des Handwerks

Als Star fühlt sich Matthias Obert nicht, sagt der 20-Jährige aus Steinach im Schwarzwald. Dabei hat er allen Grund dazu, denn er ist Deutschlands bester Tischlerlehrling. Beim Leistungswettbewerb des Handwerks 2009 bekam sein Werkstück die besten Noten.

Seit 1951 veranstaltet der Zentralverband des Deutschen Handwerks am Ende eines Ausbildungsjahres bundesweit und für alle Branchen diese „Lehrlingsolympiade“, bei der die Innungsbesten den Kammersieger, danach den Landessieger und schließlich den Bundessieger küren.

„Mit dieser Auszeichnung sieht jeder Chef sofort, der kann etwas“, freut sich Jung-Geselle Obert. Doch mit der Karriere lässt er sich noch Zeit. Zunächst will er sich in seinem Ausbildungsbetrieb, der Schreinerei Moser in Haslach, bewähren. Für die Zukunft kann er sich aber auch einen Auslandsaufenthalt vorstellen. Als Fernziel steht für Obert aber fest, ein eigenes Unternehmen zu führen, sein Vater hat ebenfalls einen Schreinerbetrieb, den er übernehmen könnte. Eine Ausbildung im elterlichen Unternehmen kam übrigens für den Junghandwerker nicht in Frage, er bewarb sich lieber „bei der Konkurrenz“.

„Der Wettbewerb war schon stressig“, blickt Obert zurück. Am Ende der dreijährigen Ausbildung hatte er gerade zwei Wochen Zeit für sein „Gesellenstück“, ein Flurmöbel in amerikanischem Nussbaum und Glas. Die Arbeit gelang ihm so gut, dass er zusammen mit dem Berufsschulabschluss Innungsbester wurde. Auf Kammerebene musste er dann einen Dreibeinhocker fertigen und war erneut erfolgreich. „Beim Landeswettbewerb war es dann ein Schubkarren aus Holz“, erinnert sich Obert, wieder belegte er Platz 1. „Das Finale in Stuttgart war extrem hektisch, alle Landessieger mussten in zweimal neun Stunden einen kompletten Schaukelstuhl fertigen“, sagt Bundessieger Obert. Sein Schaukelstuhl hatte am Schluss die höchste Maßgenauigkeit, die sauberste Oberfläche und die höchste Verbindungspassform.

Der Lohn für die Prüfungen war dann der Höhepunkt in Oberts Berufskarriere. Zusammen mit den anderen Bundessiegern wurde er in Halle geehrt und bekam die Urkunde von Handwerkspräsident Otto Kentzler überreicht. Da fühlte er sich dann doch ein wenig wie ein Star.

reinhold.mulatz@handwerk-magazin.de