Schokolade Süßes vom deutschen Meister

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Geschäftsideen

Kevin Kugel, deutscher Meister der Chocolatiers, verkauft eigene Schoko­ladenkreationen und bietet Workshops an.

Kevin Kugel experimentiert bei der Herstellung von Schokolade mit ­Zutaten und Formen. - © Hm-photography

Das Konzept

Kevin Kugel ist gelernter Koch, Konditor, Patissier und Chocolatier. Dass er sich einmal selbständig machen würde, stand für ihn schon lange fest. Nach dem Erfolg bei der deutschen Meisterschaft der Chocolatiers und der Teilnahme an den Weltmeisterschaften wagte der 28-Jährige im April dieses Jahres den Schritt. Gemeinsam mit einem befreundeten Konditor gründete er eine Chocolaterie in seinem Heimatort Nufringen, einer 5000-Einwohner-Gemeinde bei Stuttgart. Im Gegensatz zur klassischen Konditorei ist das Ladenlokal Café und Produktionsstätte in einem, die Kunden können dem Chocolatier dabei zusehen, wie er Trüffel rollt und Schokoladenfiguren gießt. „Wir verkaufen Sachen, die sonst niemand hat“, sagt Kugel. Nach der Fußballweltmeisterschaft entstand ein WM-Pokal aus Schokolade in Originalgröße, für eine Veranstaltung kreierte er Pralinen mit Apfel-Gänseleber-Füllung.

Dazu setzen die Gründer auf mehrere Standbeine. Neben dem Ladenverkauf planen sie die Belieferung von Geschäftskunden und Workshops für Schokoladenliebhaber.

Die Umsetzung

Vier Monate dauerten die Vorbereitungen und der Umbau des Ladenlokals. Im April eröffnete die Chocolaterie. Die Pralinen, Trüffel und Tafeln sind Kreationen von Kevin Kugel. Er verwendet 40 verschiedene Sorten Rohschokolade und Gewürze und Kräuter, die teils aus dem eigenen Garten und teils aus aller Welt stammen. Auch bei der Verarbeitung ist der Chocolatier kreativ. Mit einem befreundeten Elektrotechniker entwickelte er eine Airbrush-Pistole, mit der er seine Schokoladenfiguren einsprüht. So gehörten an Ostern eingefärbte Schokoladenhasen zum Sortiment. Seine Bekanntheit als deutscher Meister brachte dem Gründer viel Aufmerksamkeit: Unter anderem berichteten ProSieben und der WDR über das junge Unternehmen. Seinem Geschäftspartner wurde der Wirbel zu viel, mittlerweile führt Kugel das Unternehmen alleine. Er beschäftigt zwei Festangestellte und zwei Aushilfen .

Der Erfolg

Aus Stuttgart und Umgebung kommen Kunden nach Nufringen, um bei dem deutschen Meister einzukaufen. „Wir hatten von Anfang an viel mehr Laufkundschaft als erwartet“, sagt Kugel. Rund 60 Prozent seines Umsatzes generiert der Chocolatier mit dem Ladenverkauf, 25 Prozent machen Sonderanfertigungen und Geschäftskunden aus, 15 Prozent die Workshops , in denen die Teilnehmer Pralinen kreieren und herstellen. Nach sechs Monaten ist das Ladenlokal schon fast zu klein. Die Workshops sind Monate im Voraus ausgebucht.

Im Juli wurde der Chocolatier für die Eröffnung des Steigenberger Hotels am Kanzleramt in Berlin gebucht. Über 60 Schokoladenteile ließ er einzeln verpackt im Kühllaster nach Berlin bringen, um sie vor Ort zu einer 1,50 Meter hohen, eigens für den Anlass kreierten Schokoladenfigur zusammenzusetzen. „So ein Auftrag ist schon etwas Besonderes“, erzählt er. Bei individuellen Anfertigungen und Events sieht Kugel das größte Wachstumspotential.