Suchmaschinenmarketing: Auch Google ist käuflich

Trotz steigender Anzeigenpreise bei Google sind die Kosten für die regionale Handwerkersuche immer noch sehr günstig. So lassen sich die Chancen von Google-AdWords nutzen.

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    Steve Duwe, Juniorchef bei Kleier Jalousien in Berlin, erhält über AdWords 60 neue Kontakte pro Monat.
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    „Regionale Keywords sind mit Preisen von einigen Cent bis zwei Euro noch sehr günstig.“ Eduard Heindl, Gründer der Heindl Internet AG und Professor der Hochschule Furtwangen.
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    Adwords Display Anzeigen
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    Google AdWords Suchnetzwerk
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Der monatliche Einsatz: rund 450 Euro. Das damit erzielte Ergebnis: 60 persönliche Kundenkontakte, Aufträge für fünf Neuinstallationen sowie 15 Reparaturen – pro Monat. Dass sich Werbung bei Google für die Kleier Jalousien GmbH lohnt, ist für Juniorchef Steve Duwe angesichts dieser aktuellen Zahlen keine aufwändige Rechenübung.

Seit über zwei Jahren macht der Innungsbetrieb aus dem Süden Berlins mit AdWords auf sich aufmerksam. „Die Anzeigen erscheinen genau dann im oberen oder rechten Bereich des Trefferbildschirms, wenn Internetnutzer aus unserer Region nach den von uns angebotenen Leistungen suchen“, erklärt Duwe das Prinzip.

Die Herausforderung dabei: „Google versteigert die Anzeigenplätze“, erklärt Professor Eduard Heindl von der Hochschule Furtwangen. „Je mehr Anzeigen auf dieselben Suchwörter abzielen, desto mehr müssen Inserenten bieten, um auf den besten Plätzen zu erscheinen“, so der Spezialist für e-Business-Technologien. Abgerechnet werde „nach Anzahl der Klicks, die Internetnutzer auf einer Annonce tätigen“.

Bis zu zwei Euro pro Klick

Weil immer mehr Anbieter diese Werbemöglichkeit nutzen, sind die Preise vor allem bei Google in den letzten Jahren gestiegen. „Im Anwalts- oder Versicherungsbereich sind Kosten pro Klick von 20 oder 30 Euro nichts Ungewöhnliches mehr“, beobachtet Heindl. Für Keyword-Kombinationen zur regionalen Handwerkersuche liegen die Preise heute meist im Bereich zwischen einigen Cent und zwei Euro.

Steve Duwe experimentierte anfangs mit kleinen monatlichen Beträgen von etwa 25 Euro selbst. Dass er Ende 2012 mit der RegioHelden GmbH dennoch einen im Handwerk erfahrenen Spezialdienstleister für den Familienbetrieb ins Boot holte, hatte nicht nur zeitliche Gründe. „Ich kaufte uns damit zugleich die Erfahrung aus zahllosen bereits realisierten Kampagnen sowie technischen Mehrwert ein.“

Nutzen für den Kunden bieten

So übernahm die Agentur die Entwicklung der Anzeigenserien zu den saisonal wechselnden Themen. Dazu entstand eine kontaktoptimierte „Lande-Seite“. Diese Mini-Homepage, gestaltet im Corporate Design von Kleier Jalousien, ist jetzt die Anlaufstelle für jeden, der auf eine Kleier-Annonce im Ergebnisfenster klickt.

Eine Strategie, die hilft, die Kosten pro Klick niedrig zu halten, wie auch Google-Sprecher Klaas Flechsig bestätigt: „Bei jeder Auktion spielt der Qualitätsfaktor eine entscheidende Rolle.“ Mit anderen Worten: Je mehr Nutzen eine Annonce sowie die von ihr verlinkte Seite Suchenden bietet, desto größer ist die Chance auf eine gute Platzierung des Inserats und desto günstiger am Ende der Preis.

Darüber hinaus liefert die Landingpage von Kleier Jalousien neben kompakten Informationen zum Unternehmen („seit über 50 Jahren am Markt“) und zum Sortiment (mit einladenden Produktbildern) auch zusätzliche Kaufanreize (zum Beispiel Sonderrabatte). Für die sofortige Kontaktaufnahme wird neben einem E-Mail-Formular eine eigens geschaltete Telefonnummer eingeblendet, die jeweils mit dem Anzeigenmotiv verknüpft ist.

30 Prozent Agenturhonorar

So lässt sich nicht nur herausfinden, welches Motiv die meisten Reaktionen bringt, sondern auch der Kundenservice verbessern. „Eine Firma kann so schon an der Zielrufnummer erkennen, wonach ein Anrufer zuvor bei Google gesucht hat und ihn gleich an den spezialisierten Berater weiterleiten“, erklärt RegioHelden-Gründer Feliks Eyser. Für den gesamten Service behält die Agentur pauschal 30 Prozent der vom Kunden investierten Summe als Honorar ein. Steve Duwe hält dies für ein akzeptables Preis-Leistungs-Verhältnis: „Sonst hätten wir unser monatliches AdWords-Budget zu Jahresbeginn nicht um 200 Euro aufgestockt.“