Warum Handwerksbetriebe innovativ sein müssen

Eine Studie der KfW zeigt, wie wichtig Innovationen für Handwerksbetriebe sind. Unternehmer, die eigene Entwicklungen vernachlässigen, schwächen ihre Wachstumsmöglichkeiten.

Kleine Entwicklungen, große Wirkung: Handwerksbetriebe sollten in Innovationen investieren, sonst verschwenden sie Wachstumspotenzial. - © Franz Fender, iStockphoto

Viele Handwerker tüfteln aus Leidenschaft. Innovative Ideen beflügeln aber auch das Unternehmenswachstum. Das zeigt eine Studie der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) auf Basis des KfW-Mittelstandspanels für den Zeitraum 2002 bis 2010.

Auch innovative Prozesse beleben

Wie die KfW belegt, stärken Innovationen die Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittelständischer Unternehmen. Sie schaffen neue Arbeitsplätze in expandierenden Betrieben  und  dämpfen den Abbau der Belegschaft in schrumpfenden Unternehmen.

Diese Effekte, so die KfW, gälten sowohl für die Einführung neuer Produkte als auch für  Prozessinnovationen. Dies hebt die KfW besonders hervor, da Letztere „häufig mit Rationalisierungsmaßnahmen gleichgesetzt“ würden.

Dr. Norbert Irsch, Chefvolkswirt der KfW, warnt die Betriebe daher,…

…eigene Innovationstätigkeiten zu vernachlässigen: „Vor dem Hintergrund des seit Jahren zu beobachtenden Rückzugs von immer mehr mittelständischen Unternehmen aus eigener Forschungs- und Entwicklungstätigkeit drohen Innovationspotentiale verlorenzugehen.“

Die Studie zeigt, dass die Beschäftigung in überdurchschnittlich innovativen Branchen fast doppelt so stark wächst wie in solchen mit vergleichsweise geringen Innovationsaktivitäten. In Zweigen des verarbeitenden Gewerbes, die viel in Forschung und Entwicklung investieren,  nahm die Beschäftigung in den vergangenen zehn Jahren um durchschnittlich 2,2 Prozent zu. Dazu gehören zum Beispiel der Maschinenbau und der Automobilsektor.

Holzgewerbe und Metallerzeuger wachsen weniger

In dem Teil des verarbeitenden Gewerbes, der nicht viel in Forschung und Entwicklung investiert, beträgt der Wert nur 1,2 Prozent. Dazu zählt die KfW unter anderem das Holzgewerbe und Hersteller von Metallerzeugnissen – also traditionelle Handwerksgewerbe.

Insgesamt sind die Beschäftigtenwachstumsraten in innovativen Mittelständlern bei schrumpfenden Unternehmen bis zu 1,5 Prozentpunkte und bei expandierenden Unternehmen bis zu 3,4 Prozentpunkte höher als bei nicht innovativen. In expandierenden Unternehmen mit Prozessinnovationen liege die Differenz bei bis zu 2,9 Prozentpunkten, so die KfW.