Psychische Gesundheit Studie der IKK Classic: Krank durch Vorurteile und Diskriminierung

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Jeder zweite Deutsche hat mir Vorurteilen und Diskriminierung zu kämpfen. Laut aktueller Studie von IKK Classic und dem Rheingold Institut in Köln hat das für die Betroffenen weitreichende gesundheitliche Folgen: vom Burn-out über Depressionen bis hin zu Schlafstörungen und chronischen Kopfschmerzen.

Krank durch Vorurteile und Diskriminierung
Die Begegnung mit Vorurteilen und Diskriminierung führt bei den Betroffenen dazu, dass sie häufiger als Nicht-Diskriminierte unter Essstörungen, Migräne, Burn-out oder Depressionen leiden. - © Prostock-studio - stock.adobe.com

Die repräsentative Grundlagenstudie der IKK Classic, die vom Rheingold Institut in Köln durchgeführt wurde, belegt erstmals die Zusammenhänge zwischen Diskriminierungserfahrungen und den Auswirkungen auf die Gesundheit. Laut Studie ist inzwischen mehr als jeder zweite Deutsche von Vorurteilen und Diskriminierung betroffen. Die bewusste oder auch unbewusste Begegnung mit Vorurteilen und Diskriminierung führt bei den Betroffenen dazu, dass sie häufiger als Nicht-Diskriminierte unter Essstörungen, Migräne, Burn-out oder Depressionen leiden.

Burnout & Co.: Gefahr für Diskriminierte ist dreimal höher

Das Erfahren von Vorurteilen und Diskriminierung hat für die physische und psychische Gesundheit der Diskriminierten weitreichende Folgen. Sie fühlen sich weniger gesund und leiden häufiger unter Krankheiten als Nicht-Diskriminierte. Hier zeigen die Ergebnisse einen deutlichen Zusammenhang:

  • Zusammenbrüche / Burn-out: 3,4 mal so oft
  • Migräne / chronische Kopfschmerzen: 3 mal so oft
  • Angststörungen und Phobien: 2,8 mal so oft
  • Depressionen: 2,5 mal so oft
  • Schlafstörungen: 2,3 mal so oft
  • Magen-Darm-Erkrankungen: 2,3 mal so oft

„Diskriminierung ist ein großes gesellschaftliches und medizinisches Problem. Mit der Studie möchten wir für ein gesundes Zusammenleben sensibilisieren und zur Aufklärung bei diesem wichtigen Thema beitragen“, erklärt Frank Hippler, Vorstandsvorsitzender der IKK Classic. Der respektvolle Austausch sowie ein wertschätzender Umgang mit anderen Menschen und sozialen Gruppen seien wichtige Faktoren, damit aus Vorurteilen erst gar kein diskriminierendes Verhalten entsteht.

60 Prozent Betroffene: Diskriminierung ist im Alltag angekommen

Wie die Ergebnisse der Studie zeigen, gibt es beim wertschätzenden und respektvollen Umgang im deutschen Alltag noch reichlich Verbesserungspotenzial. So geben immerhin 60 Prozent der Befragten an, von Vorurteilen und Diskriminierung betroffen zu sein: Sei es im Internet, im direkten persönlichen  Umgang, bei der Arbeit, in der Schule oder auch in der Öffentlichkeit. Obwohl sich die meisten Befragten also der Existenz von Vorurteilen bewusst sind, gaben nur 38 Prozent von ihnen an, selbst Vorurteile zu haben. 74 Prozent meinten, das jeder bereit sein sollte, über die eigenen Vorurteile nachzudenken und sie zu überwinden.

Vorurteile abbauen: Endlich weg mit den Schubladen

Weil Vorurteile nach Einschätzung von Stephan Urlings, Managing Partner beim Rheingold Institut, „durchaus natürlich sind“ rät er dazu, den eigenen Umgang damit stets neu zu reflektieren: „Wir brauchen Schubladen, um im Alltag zurechtzukommen und sortieren unsere Umwelt in Kategorien, Begriffe und Bilder. Vorurteile sind zunächst natürlich und das Eingeständnis, dass man selbst Vorurteile hat, ist eine wichtige Erkenntnis. Es ist der erste Schritt, um daraus kein diskriminierendes Verhalten gegenüber anderen entstehen zu lassen.“

Alle Details zur Studie unter vorurteile-machen-krank.de .