Tischlerhandwerk So sitzen Sie individueller

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Heinz Diekmann passt Bewegungsstühle aus der Möbelindus­trie für seine Kunden an. Eine profitable Zusammenarbeit für beide Seiten.

Heinz und Sabine Diekmann verkaufen erfolgreich ­Bewegungsstühle. - © Fritz Stockmeier

Schlaf ist redensartlich die beste Medizin. Langes Sitzen dagegen kann schnell zu Verspannungen und Rückenschmerzen führen. Nicht mit dem Bewegungsstuhl: Tischlermeister Diekmann passt Bewegungsstühle aus industrieller Fertigung für die Kunden formgerecht an. Möbelstücke, auf denen man nicht nur gut, sondern auch gesundheitsbewusst sitzt, entstehen.

Dynamisches Sitzverhalten trainiert die Muskeln

Die „Stühle von der Stange“ bestehen aus heimischen Hölzern wie Buche und kommen von der Moizi Möbel GmbH aus Brakel. Der Handwerksbetrieb aus dem 60 Kilometer nördlicher gelegenen Heyen stellt dann die Lehne, das Schwingungsverhalten sowie die Höhe und Federfestigkeit individuell auf die Kunden ein. „Hierbei kommt es auf meine Erfahrung als Handwerker und den direkten Draht zum Endkunden an“, sagt Diekmann. „Die Industrie liefert sozusagen die Basis und wir den Markt.“ Gesund sind die Stühle, weil das dynamische Sitzverhalten die Muskeln trainiert, den Rücken entlastet und Verspannungen vorbeugt.

Zusammenarbeit: Ja - Abhängigkeit: Nein

Die ersten Berührungspunkte zwischen der Tischlerei und der Moizi Möbel GmbH gab es vor mehr als einem Jahrzehnt auf der Kölner Möbelmesse. „Da das Thema, ‚gesundes Sitzen´ in Heyen dank des Gesundheitszentrums im Ort sehr präsent ist und die geschwungene Form des Stuhls gut zum Design unserer weiteren Möbelstücke passt, war es Liebe auf den ersten Blick“, erklärt Unternehmerfrau Sabine Diekmann.

Seit dem ersten Zusammentreffen auf der Messe, entwickelte sich zwischen dem Tischlereibetrieb und dem Industrieunternehmen Moizi eine florierende Geschäftsbeziehung. In den letzten zehn Jahren haben die Partner allein 1.000 Stühle des Modells „Moizi 11“ verkauft und ausgeliefert.

Die Zusammenarbeit von Handwerk und Industrie kann erfolgreich sein: „Wichtig ist dabei aber, dass der Handwerksbetrieb seine Individualität behält und sich nicht voll von der Industrie abhängig macht“, betont Diekmann.