Ausreden So schaffen Sie Hürden aus dem Weg

Bedenken und Vorbehalte – die Nachfolge scheitert oft schon am Anfang. Der Münchner Rechtsanwalt Erich Jedelhauser zeigt, wie sich typische Bedenken ausräumen lassen.

Ausreden

So schaffen Sie Hürden aus dem Weg

Erbschaftsteuerrecht

1. Ausrede: „Ich möchte erst die Änderung im Erbschaftsteuerrecht abwarten.“

Lösung: In den letzten 15 Jahren hat sich das Erbschaftsteuerrecht alle paar Jahre geändert. Gemeinsam mit Ihrem Steuerberater erhalten Sie Klarheit über die Zahlen nach altem und nach neuem Recht. Lassen Sie sich einfach Berechnungen vorlegen.

Kein Vertrauen in den Nachwuchs

2. Ausrede: „Ich muss erst sehen, ob der Junior das wirklich packt.“ „Ich traue keinem der Kinder die Führung zu.“ „Das falsche Kind will die Führung.“

Lösung: Der Junior sollte einen klar abgegrenzten Verantwortungsbereich und Weiterbildungsmaßnahmen bekommen. Zu dritt, also Junior, Senior und ein Berater, kann zudem ein Plan ausgearbeitet werden, wie das Unternehmen in fünf Jahren aufgestellt sein könnte.

Angst vor den "Schwiegerkindern"

3. Ausrede: „Ich möchte erst abwarten, wen der Junior heiratet.“ „Mal sehen, wie das Schwiegerkind sich macht.“

Lösung: Empfehlenswert wäre ein Ehevertrag für den Junior, in dem eine modifizierte Zugewinngemeinschaft und ein Pflichtteilsverzicht des Schwiegerkindes vereinbart sind. Außerdem sollte der Junior in seinem Testament vorsehen, dass die Firmenbeteiligung in der Unternehmerfamilie bleibt.

Streit in der Familie

4. Ausrede: „Die Kinder sind zerstritten.“

Lösung: In einem solchen Fall könnte der Senior versuchen, in einer beiratsähnlichen Stellung den Streit schlichten; am besten in Verbindung mit einem Außenstehenden, der auch das Vertrauen der Junioren genießt.

Nicht loslassen können

5. Ausrede: „Der Junior überwirft sich mit jedem.“

Lösung: Junioren werden erfahrungsgemäß nach der Übergabe wieder „normal”. Der Senior sollte sich nur grundsätzlich ein Rücktrittsrecht für einige genau definierte Tatbestände vorbehalten.