So finden Sie den besten Weg

Zielplanung | Sie wissen nicht, was in den nächsten Monaten passiert? Dann ist es höchste Zeit, die nervende Unsicherheit gegen konkrete Chancen zu tauschen. Beginnen Sie noch heute mit der Planung.

So finden Sie den besten Weg

Sich treiben lassen, mal schnell Feuerwehr spielen, den nörgelnden Kunden beruhigen, die Mitarbeiter organisieren und dann auch noch einen wichtigen Auftraggeber umgarnen – für viele Chefs müsste der Arbeitstag deutlich mehr als zwölf Stunden haben. „Wenn man nicht aufpasst, frisst einen das Tagesgeschäft auf“, bestätigt Matthias Geilich. Seit April letzten Jahres ist der Diplomingenieur alleiniger Geschäftsführer beim Metallverarbeiter Lenz Kämper in Lüdenscheid.

Bevor er die Verantwortung für die mehr als 100 Mitarbeiter des Spezialbetriebs für Drahtformtechnik übernahm, machte er das, was sich bislang nur wenige Chefs trauen: Er gönnte sich eine Auszeit. Allerdings nicht an einem traumhaften Karibikstrand, sondern bei den Planungstagen von Helfrecht im oberfränkischen Bad Alexandersbad.

Der Blick von Außen

„Es geht darum, von außen auf mein eigenes Tun zu schauen. Nur so bin ich in der Lage, am Unternehmen und nicht nur im Unternehmen zu arbeiten“, begründet der Diplomingenieur seinen „Sonderurlaub“. Den ersten Kontakt zum Helfrecht Zeit- und Zielplanungs-System bekam Matthias Geilich über seinen Vorgänger in der Geschäftsführung. Seitdem nutzt er die Planungs- und Praktikertage für seine persönliche und unternehmerische Weiterentwicklung. Besonders fasziniert hat ihn dabei das Thema „Auszeit“: „Helfrecht verdanke ich die klare Erkenntnis, dass ich mir auch mal eine Pause vom Unternehmen nehmen darf, um mir und meiner Familie etwas Gutes zu tun.“

Die Balance zwischen Beruf und Privatleben ist für Geilich inzwischen einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren. Denn nur aus einem intakten Familienleben lassen sich ausreichend Kraft und Energie für die täglichen Herausforderungen schöpfen. Genauso entscheidend ist für ihn die Gesundheit: „Als kranker Unternehmer bist du schnell raus aus dem Geschäft“.

Inzwischen joggt Geilich zweimal pro Woche morgens fünf Kilometer: „Mein Ziel ist es, in fünf Monaten fünf Kilo weniger zu haben.“ Dafür erscheint er an diesen Tagen erst um neun Uhr im Büro. Was früher fast undenkbar war, ist heute kein Problem, schließlich sind Mitarbeiter und Familie informiert.

Im Team die Ziele festlegen

Beim Festlegen der Unternehmensziele setzt der Geschäftsführer auf Teamarbeit. Ein halbes Jahr nach seinem Einstieg als Chef hat er die Ziele für 2009 gemeinsam mit den Bereichsleitern geplant.„Am meisten Zugkraft entfaltet der Jahreszielplan, wenn Sie Ihre Mitarbeiter daran mitwirken lassen“, bestätigt Helfrecht-Vorstand Werner Bayer. Weil ein solcher Plan eines der wichtigsten Führungs- und Controllinginstrumente im betrieblichen Alltag ist, lohne es sich, „dafür Zeit, Energie und Hirnschmalz zu investieren“. Wer den Aufwand scheut, riskiert nicht nur unnötige Hektik und Aktionismus im Tagesgeschäft, sondern auch seinen Unternehmenserfolg.

Matthias Geilich und sein Team haben das Jahr 2009 realistisch analysiert. Da der Betrieb zu 90 Prozent für die Autoindustrie arbeitet, ist die Auftragslage natürlich nicht allzu rosig. Doch gerade in einer solchen Situation hält er es für wichtig, eine Perspektive zu haben und nicht nur planlos vor sich hin zu arbeiten: „Wir werden die Zeit nutzen, um die Prozesse in Ruhe in den Griff zu bekommen, dann können wir später umso besser durchstarten.“

kerstin.meier@handwerk-magazin.de