CAT BT15: Geheimfavourit scheitert am Wasserbad

handwerk magazin hat fünf neue Outdoor-Smartphones auf ihre Baustellentauglichkeit für Handwerker getestet. Die Ergebnisse überraschten. Das CAT BT15 begann den Testparcours als Geheimfavourit - trotzdem schied es bereits nach der zweiten Station aus.

Caterpillar Outdoor-Smartphone
Das CAT BT 15 enttäuschte auf dem Baustellentestparcours und konnte die Vorschusslorbeeren aus den Angaben des Herstellers nicht bestätigen. - © handwerk magazin

Die Firma Caterpillar verkauft neben Schaufelbagger und Planierraupen auch ein Outdoor-Smartphone. handwerk magazin hat sich das Modell CAT BT15 liefern lassen und auf der Baustelle getestet. Ob das Outdoor-Smartphone von Caterpillar genauso zuverlässig ist, wie die anderen Produkte des Baumaschinenriesen, zeigte der große Baustellentest.

Der erste optische Eindruck des Smartphones lässt auf ein widerstandsfähiges, gut verarbeitetes Outdoor-Handy schließen. Die haptische Erfahrung bestätigt diesen Eindruck: Das BT15 liegt mit 170 Gramm fühlbar in der Hand. Das Gehäuse wird an den Seiten durch jeweils drei kleine Schrauben fest zusammengehalten, was den robusten Outdoor-Anspruch unterstreichen soll. Die Ober- und Unterseite des BT15 ist gummiert, was den Aufprall auf der entsprechenden Seite dämpft. Die Anschlussbuchsen für das Ladekabel und den Kopfhörer sind mit Gummiabdeckungen geschützt, wodurch die Software des Smartphones vor Wasser und Staub geschützt werden soll.

Das vier Zoll große Display aus widerstandsfähigem Gorillaglas muss sich vor konventionellen Smartphones nicht verstecken. Die Kamera leistet eine 5 Megapixel Auflösung, womit der Handwerker mögliche Mängel am Bau in guter Auflösung dokumentieren kann.

Das CAT BT15 bringt auf dem Papier alles mit, was der Handwerker im Außeneinsatz auf der Baustelle von ihm verlangt. Auch der erste haptische und optische Eindruck wirkt überzeugend. Ob das Smartphone allerdings den Testparcours auf der Baustelle besteht, hat handwerk magazin exklusiv getestet.

Seite 2: Wie wir das CAT BT15 getestet haben und wie das Ergebnis ausfällt

  • Staubtest
  • Für den Staubtest nutzen wir eine Steinsäge die mitten auf der Baustelle steht. Die Säge ist circa zwei Meter lang und 1,50 Meter hoch. Um richtig viel Staub aufzuwirbeln, zerschneiden wir Backsteine. Im ersten Test werden die Smartphones in die Schmutz- und Staubauffanghalterung der Maschine unterhalb des Backsteines gelegt.
  • Wassertest
  • Für den Wassertest, die zweite Station des Baustellentestparcours, ist der Aufbau schnell erledigt. Wir füllen einen klassischen schwarzen Baustelleneimer randvoll mit klarem Wasser. Als Testsimulation stecken wir das Smartphone in die offene Brusttasche des Blaumanns. Im Folgenden bückt sich unser Handwerker nach einem Werkzeug, das neben dem Eimer auf dem Boden liegt, nach vorne. Dabei rutscht das Smartphone heraus und fällt in den Wassereimer, in dem wir es exakt 30 Sekunden lang belassen. Danach testen wir, ob sich das Modell noch einschalten und bedienen lässt.
  • Sturztest
  • Die dritte Teststation auf dem Baustellenparcours befindet sich in circa vier Metern Höhe auf dem Baugerüst. Wir simulieren einen Anruf, bei dem der Handwerker das Smartphone hektisch aus der Hosentasche zieht und es ihm dabei aus der Hand rutscht. Das Handy fliegt in die Tiefe und knallt auf dem steinigen Baustellenboden auf. Nach dem Sturz überprüfen wir das Smartphone auf äußerliche Schäden und testen, ob es sich noch einschalten und bedienen lässt.
  • Mörteltest
  • Für unseren Mörteltest benötigen wir eine kleine Wanne, in den wir den Mörtel kippen und mit Wasser anrühren. Das Smartphone wird von uns anschließend in den Mörtelbrei fallen gelassen. Im Mörtel schwimmend, wälzen wir unser Testmodell in 15 Sekunden  zweimal durch. Danach nehmen wir das Modell aus dem Eimer und spülen es mit kaltem klarem Wasser ab und überprüfen das Gehäuse zunächst auf Gebrauchsspuren.  Anschließend nehmen wir den Funktionstest vor und testen, ob sich das Smartphone einschalten und bedienen lässt.

Staubtest

Beim Staubtest schlägt sich das CAT BT15 ohne Allüren. Die dichte Wolke von Steinmehl lässt die smarte Technik des Smartphones unbeeindruckt. Die Anschlüsse für USB- und Kopfhörer sind durch gummierte Abdeckungen vor feinkörnigen Eindringlingen ausreichend geschützt. Nach der äußerlichen Begutachtung stellen wir fest, dass die robuste Bauweise des BT15 keinerlei Kratzer oder andere Gebrauchsspuren aufweist. Um nach dem Staubtest freie Sicht auf das Display zu erlangen, entfernen wir den Staubmantel auf dem Handy mit ein paar Wischbewegungen und viel Puste. Das Gerät lässt sich einschalten und ohne weiteres auch bedienen. Das BT15 meistert die erste Station auf unserem Baustellenparcours souverän.  

Wassertest

Der Hersteller CAT gibt bei seinem Modell BT15 an, dass das Smartphone ein 30-minütiges Wasserbad ohne funktionelle Einbußen übersteht. Diese anspruchsvolle Angabe bestätigte sich beim Wassertest nicht. Wie die anderen Smartphones im Test auch, gönnen wir dem BT15 eine 30-sekündige Abkühlung im Wassereimer. Anschließend holen wir das Gerät heraus, schütteln die Wassertropfen ab, trocknen mit einem Baumwolltuch nach und legen das Telefon für zehn Minuten beiseite.

Nachdem wir das Modell von CAT für den Funktions- und Materialtest wieder in die Hand nehmen, zeigen sich bereits deutliche Kondensationsspuren im Display- und Kameralinsenbereich. Der Funktionstest bringt dann die bittere Erkenntnis ans Licht: Das Gerät lässt sich nicht mehr einschalten und nimmt auch keine Tastaturbefehle mehr an. Nach dem zweiten Test müssen wir es aussortieren. Das CAT BT15 fliegt auf unserem Testparcours früher als gedacht aus dem Rennen um das beste Outdoor-Smartphone für Handwerker.

Sturztest

Das CAT BT15 nimmt nicht mehr am Sturztest vom Baugerüst teil. Es hat nach dem Wassertest im Inneren Feuchtigkeit gezogen und lässt sich nicht mehr bedienen.

Mörteltest

Gerne hätten wir unseren Favoriten vor dem großen Baustellentest noch an unserer letzten Teststation geprüft. Das CAT BT15 ist aber bereits nach dem Wassertest ausgeschieden, weil es im Inneren Feuchtigkeit gezogen hat und sich nicht mehr bedienen lässt.

Fazit: Das robust wirkende Gerät endtäuscht unsere Tester. Baustellentauglichkeit können wir dem BT 15 leider nicht bescheinigen.