Autotest
Der Uhrmachermeister Daniel Stupp aus Köln testet den neuen Fahrwürfel von Smart – und spart nicht mit Kritik.
Nein, um Prestige gehe es ihm nicht, sagt Daniel Stupp. „Ich habe auch schon früher ab und zu einen Smart ausgeliehen und fahre privat seit fast zehn Jahren einen Golf IV. Der macht in dieser Hinsicht auch nicht richtig viel her.“ Trotzdem wird der Uhrmachermeister mit dem Auto nicht warm. Schon vor dem Einsteigen prüft er kritisch den Kofferraum: „Hier bekommt man wirklich fast nichts rein.“ Wenn der Kölner zu Kunden fährt und reparaturbedürftige Uhren abholt, nimmt er nicht immer nur handliche Exemplare mit, sondern auch mal Omas sperrige Standuhr.
Die dritte Smart-Generation ist kantiger und breiter als ihre Vorgänger. Sie kommt, absolutes Novum beim Smart Fortwo, mit einer Handschaltung: „Irgendwo muss die Kupplung ja hin. Das muss der Grund sein, warum das Auto jetzt so würfelig geworden ist.“ Im Stadtverkehr prüft Stupp das Gefährt auf Herz und Nieren, schaltet zügig hoch, checkt auf der Autobahn, wie sich der Wagen bei 140 Stundenkilometern verhält.
Und? Wie macht er sich?
Naja. Er zieht schon gut an. Er hat mehr Power als sein Vorgänger. Allerdings wird der Motor ganz schön laut. Und ich muss aufpassen, dass mich der Wind nicht von der Straße weht.
Dafür ist der Smart genügsam im Verbrauch.
Ja, stimmt. Vier Liter auf 100 Kilometer sind schon in Ordnung. Die Anzeige ist aber nicht so verlässlich: Vorhin im Stand hat er angeblich drei Liter geschluckt. Das stimmt hoffentlich nicht. Was kostet der denn?
In dieser Ausführung knapp 13 000 Euro.
Hm. Eigentlich kein schlechter Preis. Aber für mich und meine Eltern wäre das trotzdem nichts: Als Zweitauto lohnt sich die Anschaffung nicht. Für unsere Zwecke muss ein Wagen schon ein bisschen Ladefläche haben. Wir können die Uhrwerke zwar oft ausbauen, aber eben nicht immer. Und für diese Fälle brauchen wir ein Auto mit viel mehr Stauraum.
Ihr alter Golf wird es ja vermutlich nicht mehr allzu lange machen. Schon etwas Neues im Auge?
Noch nicht. Ich weiß jetzt immerhin, dass es kein Smart werden wird. Vielleicht ein Audi oder ein BMW, das wäre ganz nett.
Das Unternehmen
Name: Uhrenfachgeschäft Stupp |
Inhaber: Heinz Stupp |
Geschäftsgebiet: Köln |
Gründung: 1958 |
Mitarbeiter: 3 |
Der Testwagen
Modell: Smart Fortwo |
Höchstgeschwindigkeit: 151 km/h |
Leistung: 52 kW/71 PS, 0 – 100 km/h in 14,4 s |
Kraftstoffverbrauch: 4,1 Liter (kombiniert) |
CO2-Emission: 93 g/km |
Grundpreis: 10 335 Euro (inkl. MwSt.) |