Betriebshaftpflicht Die Firma richtig versichern

Die Versicherung ist für jedes Unternehmen ein Muss. Für Nachfolger und Gründer im Handwerk gibt es attraktive Rabatte. Was Handwerker zu diesem Risikoschutz wissen müssen.

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    Drei Generationen: Nina Thielvoldt startete gerade ihre Ausbildung im Malerbetrieb. Die Brüder Carsten und Volker Thielvoldt führen jetzt die Firma (v. li.) und Übergeber Peter Thielvoldt.
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    „Nachfolger und Gründer können in den ersten drei Jahren viel Geld sparen.“ Peter Umkehr, Handwerksexperte beim Münchener Verein.

Sicherheit für den Betrieb

Sicherheit und finanzielle Rückendeckung waren für Carsten und Volker Thielvoldt bei der Firmenhaftpflichtpolice besonders wichtig. Die Brüder führen den väterlichen Malerbetrieb jetzt in der vierten Generation weiter. An einen „großen Haftpflichtschaden“ können sich die beiden Unternehmer in den vergangenen 25 Jahren nicht erinnern. Dennoch stand bei der Betriebsübernahme vor vier Jahren für die beiden Nachfolger beim Risikoschutz eine Neuorientierung an: „Wir haben die Versicherung mit der besten Beratung und dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis ausgesucht“, sagt Volker Thielvoldt. Im gewerblichen Haftpflichtbereich sei es wichtig, einen verlässlichen Ansprechpartner in Versicherungsfragen zu haben.

Die Betriebshaftpflichtversicherung ist für Handwerksunternehmen der wichtigste Basisschutz. Denn wer anderen einen Schaden zufügt, ist gesetzlich zum Schadenersatz verpflichtet - und das in unbegrenzter Höhe. Die Police deckt für Handwerksbetriebe die größten Risiken wie zum Beispiel Schäden durch Feuer oder Wasser ab.

Gute Konditionen für Nachfolger

Für Nachfolger und Gründer aus dem Handwerk ist der Versicherungsschutz günstig, denn die Gesellschaften bieten hier attraktive Rabatte zu guten Konditionen (siehe Tabelle Seite 69). Nachfolger im Handwerk sollten den bestehenden Versicherungsschutz des Betriebs regelmäßig überprüfen und an betriebliche Veränderungen anpassen. Dabei helfen Handwerkern kompetente Experten. „Eine Beratung durch den Fachmann ist immer erforderlich, auch weil Haftpflichtpolicen nicht selbsterklärend sind“, sagt Jürgen Görs, Leiter Firmenhaftpflicht bei Axa. Es sollte ein Experte sein, der auf die Berufsgruppe Handwerker spezialisiert ist, rät ETL-RCU-Versicherungsmakler Michael Gick aus Köln. Mit ein paar Testfragen zur eigenen Branche sei das schnell herauszufinden. „Sonst bekommt man nur die Nullachtfünfzehn-Policen von der Stange“, warnt Gick.

Was für ihren Betrieb wichtig ist, haben die Thielvoldts mithilfe einer Stärke-Schwächen-Analyse der Signal Iduna festgelegt und ihre bestehende Haftpflichtpolice den neuen Rahmenbedingungen nach der Übernahme angepasst. Dieses Vorgehen sollte für Betriebsinhaber die Regel sein. Denn häufig sind die bestehenden Policen veraltet. Die Konditionen passen nicht mehr zum Betrieb, weil es Änderungen im großen Stil gab.

Der Installateur oder Elektriker arbeitet jetzt mit Solaranlagen und ist auch als Energieberater unterwegs. Diese neuen Risiken sind dann in der bestehenden Police nicht mitversichert. Das kann im Schadensfall problematisch werden. Daher sollten Unternehmer prüfen, „wie alt ihr Vertrag ist und wann die letzte Aktualisierung stattfand“, empfiehlt Dagmar Nicklich, Betriebshaftpflichtexpertin für das Handwerk bei der Axa. Wer alte Verträge - aus den 80er-Jahren - übernimmt, hat zu niedrige Deckungssummen. In den neueren Verträgen ist das kein Thema mehr.

Sicherheit bei Umweltschäden

Umweltschäden sind für das Handwerk - und speziell Malerbetriebe - ein großes Thema. Das Risiko, dass Anstrichstoffe verschüttet werden, ist hoch. „Die Farben werden zwar umweltfreundlicher, aber gleichzeitig steigen die Ansprüche des Gesetzgebers an die Betriebe immer mehr“, meint Malermeister Thielvoldt. Daher war es dem Nachfolger wichtig, dass über die betriebliche Haftpflichtpolice auch eine mögliche Grundwassergefährdung abgedeckt ist. Im Ernstfall zählt der richtige Versicherungsschutz. ◇

cornelia.hefer@handwerk-magazin.de

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