Franchise Franchise-Ideen für Gründer im Handwerk

Statt als Einzelkämpfer, kommen Gründer im Netzwerk schneller zu Markterfolgen. Vorausgesetzt, das Franchise-System arbeitet gut und professionell und sie halten sich an die Vorgaben.

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    © Michael Bamberger
    Thomas Walzer (li.) hat sich als Partner bei Isotec erfolgreich eine eigene Existenz aufgebaut.
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    © Chart: handwerk magazin
    Acht Prozent der knapp 1000 Systeme richten sich gezielt an Handwerker.
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    © Doeser
    „Hinterfragen Sie genau, welche Leistungen Sie für Ihre Gebühren erhalten.“ Thomas Doeser, Franchiseanwalt in Tübingen.

Sicher starten im System

Nach 18 Jahren Vertrieb in der Abdichtungsindustrie stand Thomas Walzer (Kenzingen) plötzlich vor dem Aus. „Meine Firma wurde verkauft und ich nicht mehr gebraucht“, sagt der 45-Jährige. Nach einigen Vorstellungsgesprächen fragte er sich allerdings: Sollte er sich jetzt wieder für jemand anderen aufopfern oder endlich den Traum von der Selbstständigkeit umsetzen. Walzer ist Fliesen-, Platten- und Mosaiklegermeister. „In meiner Familie gibt es Generationen von Selbstständigen“, sagt er.

Warum er sich gerade für Franchising und Isotec entschieden hat? Das System rund um Schimmel- und Feuchtigkeitssanierung kannte Walzer noch aus seinem früheren Job: „Als Einzelkämpfer braucht man viel Zeit, um Kontakte zu Architekten oder Hausverwaltungen aufzubauen oder eine Homepage zu entwickeln“. Bei Isotec war alles schon da, „und man sieht, dass es Hand und Fuß hat.“ Auch bei der Werbung kann er auf das Know-how des Franchise-Gebers vertrauen. Und so investiert Walzer im Jahr zehn Prozent vom Umsatz gezielt in Fahrzeugbeschriftung, Anzeigenschaltung und Google Adwords.

Eine gute Idee mulitplizieren

Hinter Franchising steckt die einfache Idee, dass man ein Geschäftsmodell nur einmal komplett durchdenken und standardisieren muss. Und dieses Modell wird dann von Partnern, den Franchise-Nehmern, verbreitet. Für die einmalige Ideenentwicklung und Ausarbeitung in Form eines Handbuchs bekommt der Franchise-Geber Geld. Für Betreuung, Systementwicklung, das Aushandeln günstiger Einkaufskonditionen sowie für überregionale Werbung zahlen die Partner monatlich eine Abgabe (siehe Tabelle unten).

Aktuell zählt der Deutsche Franchise-Verband in Berlin 990 Franchise-Systeme, die 60,4 Milliarden Euro umsetzen. Bevor Interessenten einen Vertrag unterschreiben, rät Franchise-Anwalt Thomas Doeser in Tübingen zur Prüfung: „Handelt es sich bei der Leistung tatsächlich um eine attraktive Nische? Wird das System regelmäßig weiterentwickelt? Was leistet der Franchise-Geber?“ Weil der Deutsche Franchise-Verband prüft, ob seine Mitglieder die Verbandsrichtlinien einhalten, sind Interessenten seiner Meinung nach bei diesen Systemen besser abgesichert als bei Nicht-Mitgliedern. Ein Selbstläufer ist die Franchisepartnerschaft jedoch trotzdem nicht: Die Partner müssen sich konsequent an die Vorgaben halten, sonst bleibt der Erfolg auch im System aus.