Jetzt keine Zeit mehr verlieren
Nach der Entscheidung zum Fall Hoeneß könnten sich relativ kurzfristig die Regeln zur Selbstanzeige ändern. Es sind Verschärfungen geplant, die Steuersündern ihre Reue nicht einfacher machen. Was konkret kommt, ist noch offen. Allerdings hat Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble schon angekündigt, schnell eine gemeinsame Entscheidung mit den Ländern zu treffen. „Es ist vielleicht nicht mit einer rückwirkenden Änderung zu rechnen, wohl aber mit einer sehr kurzfristig eintretenden Verschärfung nahezu ohne praktisch nutzbare Übergangszeit“, warnt Patrizia Nusko, Rechtsanwältin der Kanzlei Ecovis.
Diskutiert werden inbesondere diese neuen Regeln: Einkünfte sollen künftig für zehn Jahre nacherklärt werden. Der Strafzins bei großen Summen ab 50 000 Euro soll von fünf auf zehn Prozent angehoben werden. Die Verjährung einer einfachen Steuerhinterziehung soll von fünf auf zehn Jahre verlängert werden. „Mit der geplanten Verschärfung wird es immer schwieriger, eine wirksame strafbefreiende Selbstanzeige zu stellen“, sagt auch Marcus Grothe, Fachanwalt für Steuerrecht bei Ecovis. Erschwerend kommt hinzu, dass sich Bankunterlagen oft nicht oder nur mit einem langen zeitlichen Vorlauf beschaffen lassen. Viele ausländische Banken heben die Unterlagen nur kurzfristig auf.
Tipp: Steuerhinterziehung ist kein Kavaliersdelikt. Betroffene sollten schnell reagieren und den Rat eines erfahrenen Anwalts einholen.