Schöne neue Welt? Oder doch nicht?

Echtzeit-Betrieb. Das hören wir mittlerweile an jeder Ecke: Die Digitalisierung ist nicht aufzuhalten.

Olaf Deininger, Chefredakteur - © Axel Griesch

Und man kann kaum widersprechen. Doch immer noch treffen Internet-Idealisten und Digital-Euphoriker auf Zukunftsverweigerer und Analog-Pessimisten. So scheint es. Zu viele argumentieren für oder gegen das Internet. Doch ich fürchte: Das ist die falsche Diskussion.

Denn in Wahrheit ist das Internet weder gut noch schlecht. Es ist eine Technologie. Aus diesem Grund wird alles, was man damit machen kann, auch versucht werden: Von der Effizienzsteigerung bei Geschäftsprozessen und verbesserter Kundenkommunikation über mehr politische Transparenz und Bürgerbeteiligung, bis zu Spionage, Überwachung, Phishing und Datenklau. Doch es liegt an uns, was wir daraus machen und ob wir das zulassen. Genau das ist mein Punkt: Wir müssen das Internet und die Digitalisierung als Realität annehmen, damit wir sie gestalten können.

Denn das Internet ist im Kern Infrastruktur und damit vergleichbar mit unseren Straßen. Und dafür gibt es die Straßenverkehrsordnung. „Gegen Komplexität kann man nicht demonstrieren“, sagte der Soziologe Niklas Luhmann einmal. Diesen Satz kann man abwandeln: „Gegen das Internet kann man nicht demonstrieren.“ Und wir müssen mit dem Pro-und-Contra-Internet aufhören und endlich anfangen, dieses Netz zu gestalten. Mit Regeln und Gesetzen. Schließlich kann man sich dem Mathematiker Gunter Dueck anschließen, der einmal sagte: „Das Internet ist das Betriebssystem unserer Gesellschaft.“ Und das dürfen wir keinesfalls dem Zufall überlassen.

CRM-Software. Bleiben wir bei der Digitalisierung. Da der Markt der Business-Software alles andere als transparent ist, setzen wir in dieser Ausgabe unsere Serie der Marktüberblicke und Produktvergleiche fort. Diesmal mit den Lizenzkosten der CRM-Lösungen, die in der letzten Ausgabe vorgestellt wurden (Seite 46).

Eine anregende Lektüre wünscht