Naturstein Rock Design: Steinhartes Business

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Aus Steinen, die ihm in den Weg gelegt werden, baut Sebastian Höhn in seiner Firma Rock Design leuchtende Waschschalen, Weinständer und mehr. Er will den Naturstein zurück in den Wohnraum bringen.

Steinmetz Sebastian Höhn bringt mit seiner Firma Rock Design Steine zum Leuchten
Steinmetz Sebastian Höhn bringt mit seiner Firma Rock Design Steine zum Leuchten - © Stephan Minx

Den Stein ins Rollen brachte damals ein Bandscheibenvorfall: Sebastian Höhn musste sich etwas überlegen. Seinen Beruf als Steinmetz konnte der Coburger nicht mehr mit voller Kraft ausüben. Von den Steinen lassen wollte er aber nicht, sie sind seine Leidenschaft. Heute arbeitet Höhn wieder mit seinem Lieblingswerkstoff.

Suche nach Alternativen

Doch der Weg dahin ist steinig. Zunächst versucht er eine Umschulung zum Industriekaufmann – das ist nichts für den überzeugten Handwerker. Auf der Suche nach Alternativen trifft er auf die Weiterbildung zum Steintechniker und sieht viele Vorteile: Er kann sich selbstständig machen und muss nicht mehr permanent schwer körperlich arbeiten, da auch Planung und Gutachtenerstellung zum Berufsbild gehören.

Geschäftsidee

Im Meisterkurs begeistern ihn die Werkstücke seiner Kollegen und er bedauert, dass sich nach der Prüfung keiner mehr dafür interessieren wird. „Für solche kunstvollen Arbeiten muss es doch einen Markt geben“, denkt sich der angehende Steintechniker – und hat damit seine Geschäftsidee gefunden. Seit Mitte 2016 gibt es Rock Design Coburg – momentan noch als Einmannbetrieb .

Nachhaltigkeit und Resteverwertung

Höhn arbeitet überwiegend mit alten Grabsteinen. „Ich steh auf Nachhaltigkeit und Resteverwertung“, sagt er. Daraus entstehen Weinständer, Waschbecken, Messerblöcke, Tische, Lampen und verschiedene Leucht-Design-Elemente. Bricht ihm trotz aller Vorsicht einmal ein Stein, nutzt er die Teilstücke „und seien sie noch so winzig“: Inspiriert von der japanischen Kunst des Kintsugi, bei der zerbrochene Keramik- oder Porzellanteile zusammengeklebt und der Kleber mit Goldstaub vermischt wird, nutzt Höhn die Bruchstücke, um Neues entstehen zu lassen. Dabei verwendet er allerdings kein Gold, sondern bringt die Fugen mit einer eigens entwickelten Technik zum Leuchten. So sind seine Werke wahre Schmuckstücke, alles echte Unikate für den individuellen Wohntraum.