Restaurierungs-Umsatz: Das Handwerk erzielt jährlich 7,5 Milliarden Euro

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Eine Berechnung des Volkswirtschaftlichen Instituts für Mittelstand und Handwerk (ifh) an der Universität Göttingen hat erbracht, dass die Restaurierung bzw. Pflege von historischen Objekten oder Gebäuden einen wichtigen Wirtschaftsfaktor für das Handwerk darstellt.

Malermeister Harald Engländer arbeitet für Privatkunden, aber auch für Denkmalbehörden. - © Markus Feger

Der hier getätigte Umsatz in Höhe von etwa 7,5 Milliarden Euro ist etwa vergleichbar mit dem Umsatz, den die Dachdecker oder die Zimmerer pro Jahr erzielen. Die Berechnung des ifh Göttingen beruht auf einer Sonderauswertung einer breit angelegten empirischen Erhebung im kultur- und kreativwirtschaftlichen Handwerk mit über 2.000 auswertbaren Fragebögen.

Wo sind die Umsätze am höchsten?

Die meisten Umsätze im Bereich der Restaurierung werden mit gut 2 Mrd. Euro jährlich (Daten für 2010) von den Maurern und Betonbauern getätigt. Es folgen die Tischler und Metallbauer mit einem jährlichen Umsatz in diesem Bereich von über 1 Mrd. Euro. Die 500 Mio.-Euro-Grenze überschreiten auch die Maler- und Lackierer, Zimmerer und die Dachdecker. Wichtige Handwerkszweige mit einem Restaurierungsumsatz von über 1 Mio. Euro sind die Fliesen-, Platten- und Mosaikleger, Stuckateure, Steinmetze und Steinbildhauer, Glaser und Raumausstatter.

Wer macht prozentual den höchsten Umsatz mit Restaurierungen?

Betrachtet man den Anteil, den Restaurierungsarbeiten am Umsatz ausmachen, liegen einige kleinere Handwerkszweige vorne. Die Vergolder erzielen 40 Prozent ihres Umsatzes in diesem Bereich. Bei den Orgel- und Harmoniumbauern ist es noch jeder vierte Euro. Auch bei den Böttchern, Geigenbauern, Buchbindern, Boots- und Schiffbauern, Holzbildhauern, Glas- und Porzellanmalern und Wachszieher beträgt der Restaurierungsanteil 10 Prozent oder mehr. Insgesamt wurden knapp 50 Handwerkszweige identifiziert, die Restaurierungsumsätze tätigen.