Ratingfaktoren: Die wichtigsten Kriterien fürs Rating

Welche Faktoren beim Rating wie gewichtet werden, hängt von der jeweiligen Bank ab. Doch er­fahrungsgemäß zählen die sogenannten harten Kriterien, die sich auf die betriebswirtschaftlichen Risiken beziehen, mehr als die meisten weichen Faktoren, welche die Führung bewerten.

Je höher das Eigenkapital ausgewiesen wird, desto besser ist das Rating. - © malerapaso- iStockphoto

Quantitative Faktoren. Es handelt sich hier um Kennzahlen, die aus dem Jahresabschluss, der Einnahmen-Überschussrechnung und der Betriebswirtschaftlichen Auswertung abgeleitet werden.

Eigenkapital. Beteiligungen, einbehaltene Gewinne, Einlagen aus dem Privatvermögen erhöhen das Eigenkapital. Je höher dieses ausgewiesen wird, desto besser ist das Rating.
Tipp: Ziel sollte es sein, eine Eigenkapitalquote von rund 30 Prozent oder mehr zu erreichen.

Anlagevermögen. Langfristige Investitionen sollten über langfristige Darlehen gedeckt werden. Keinesfalls sollte dafür der Kontokorrentkredit in Anspruch genommen werden. Er dient allein dazu, kurzfristige Liquiditätsengpässe zu überbrücken.

Verschuldungsgrad. Er dokumentiert das Verhältnis von Eigen- zu Fremdkapital. Faustregel: Das Fremdkapital sollte nicht mehr als das Doppelte des Eigenkapitals ausmachen.

Rentabilität. Der Gewinn im Verhältnis zum Umsatz (Umsatzrentabilität) oder die Verzinsung der Investitionen (Kapitalrentabilitäten) sind rating­relevante Kriterien. Regelmäßige Kostenkontrolle lautet für den Betrieb also die Devise.

Cashflow. Die Banken interessieren sich sehr für die flüssigen Mittel der Firma im Verhältnis zur Bilanzsumme. Ein perfektes Forderungsmanagement trägt dazu bei, die Liquidität zu sichern.

Qualitative oder weiche Faktoren. Hier kommt es auf die Geschäftsführung an. Wichtig sind zum Beispiel: Nachfolgeplanung. Es wirkt sich positiv aufs Rating aus, wenn der Firmenchef frühzeitig einen Nachfolger bestimmt. Mitarbeiter: Die Banken ­bewerten es positiv, wenn der Betrieb mit gut ausgebildeten Fachkräften arbeitet. Strategie: Der ­Firmenchef sollte gegenüber der Bank seine Unternehmensstrategie darlegen. Er sollte seine Leistungspalette stetig der Markt- und der Wettbewerbssituation anpassen.