Geschäftsidee des Monats Ratgeber-App für Bauherren

Kundengewinnung Mit der von Citybau entwickelten App ist das Traumhaus für Familien nur wenige Klicks entfernt.

Helmut Ecklkofer hat seinen Bauratgeber aus dem Netz erfolgreich zur App weiterentwickelt.„Mit der App kann ich das Vertrauen zu potenziellen Kunden ideal aufbauen.“ - © Andreas Bröckel
Geschäftsidee des Monats

Ratgeber-App für Bauherren

Das Konzept

Helmut Ecklkofer, Chef von Citybau in bayerischen Neuötting, kann seine Strategie bereits App-tauglich in einem Satz zusammenfassen: „Wir bauen individuelle Häuser für Menschen, die genügend Geld, aber wenig Zeit haben.“ Da der Hausbau gerade im Privatkundenbereich nicht nur komplex ist, sondern von individuellen Vorlieben und auch Ängsten geprägt wird, hat der Bauingenieur früh damit begonnen, den für Laien schwer zu durchschauenden Prozess transparenter zu gestalten.

„Da viele Kunden ähnliche Fragen stellen, habe ich zunächst bei der Volkshochschule Kurse für angehende Häuslebauer gegeben.“ Daraus entstand der Ratgeber „Bauen-in-Oberbayern“, den Interessenten auf der eigens eingerichteten Homepage online oder auch offline per pdf nutzen können. Da der Ratgeber bei den potenziellen Bauherren sehr gut ankam und er sein Image als innovatives Unternehmen vorantreiben wollte, beschloss Ecklkofer, eine eigene App für Privatkunden zu entwickeln. Für einen Betrieb mit 15 Mitarbeitern und 3,5 Millionen Euro Jahresumsatz eine echte Herausforderung.

Die Umsetzung

Allein, das war Ecklkofer von Beginn an klar, konnte er die stolzen Entwicklungskosten von geschätzten 20000 Euro für eine App nicht stemmen. „Für die Programmierung braucht man einen Spezialisten sowie eine eigene Software von Apple“, weiß der Unternehmer inzwischen. Um beides finanzieren zu können, nutzte Ecklkofer eine Förderung für Kleinbetriebe des Freistaats Bayern: den Innovationsgutschein.

Dabei erhalten die Betriebe bis zu 50 Prozent der Entwicklungskosten für eine Innovation als nicht-zurückzahlbaren Zuschuss. Nachdem die App als förderfähig eingestuft wurde, konnte sich der Unternehmer über den maximalen Förderbetrag von 7500 Euro vom Land freuen. Die restlichen 9000 Euro steuerte er aus Eigenmitteln bei.

Der Erfolg

Bislang haben schon 1000 Interessenten seine App heruntergeladen, pro Woche erhält Ecklkofer darüber im Schnitt drei bis fünf Kontakte. Da jeder Anmelder seine Mailadresse hinterlassen muss, kann er die Kontakte gut nachbearbeiten. „Der Entscheidungsprozess beim Hausbau ist sehr langfristig, deshalb brauchen wir viele Kontakte, bis ein Interessent zum Kunden wird“, erklärt Ecklkofer. Die App-Entwicklung habe sich auf jeden Fall gelohnt, da sie wesentlich zum innovativen Image des Betriebs beiträgt.

Die Kunden, so der Bauprofi, finden die App toll, weil sie ihr Bedürfnis nach schneller und unkomplizierter Kommunikation erfüllt. Zudem ist der Ratgeber ideal, um das für den Hausbau notwendige Vertrauen aufzubauen: „2011 wird für uns ein Super-Traumjahr“, freut sich der Unternehmer über die gelungene Kombination aus Tradition und Innovation. Mit der in Kürze erhältlichen verbesserten App für das iPad hat Ecklkofer dazu einen weiteren wichtigen Erfolgsbaustein gelegt.

kerstin.meier@handwerk-magazin.de


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