Perfekter Auftritt

Corporate Identity | Das äußere Erscheinungsbild der Mitarbeiter unterstreicht die professionelle Leistung eines Unternehmens. Mietprofis bieten für nahezu jede Branche gepflegte Kleidung im Rundum-sorglos-Paket an.

Perfekter Auftritt

Eine Selbstverständlichkeit ist Berufskleidung für Jörg Wolfrom, Inhaber der Wolfrom GmbH & Co. KG. Schon sein Vater Peter, der die Firma für Heizung, Sanitär, Lüftung 1978 im schwäbischen Gundelfingen an der Donau gegründet hat, legte Wert auf einen einheitlichen Auftritt. Bereits vor 17 Jahren ließ der Handwerksmeister seine Firmenfahrzeuge, Briefköpfe, Werbeanzeigen und die Arbeitsanzüge mit dem Firmenlogo versehen. Ebenso lange ist das Unternehmen zufriedener Kunde des Berufskleidungsanbieters boco. Denn für Juniorchef Jörg Wolfrom ist klar: „Berufsbekleidung und Corporate Identity unterstreichen unsere handwerkliche Qualitätsarbeit und hinterlassen einen positiven Gesamteindruck beim Kunden.“

Starker Fokus auf Profil

Für die Berufskleidungsanbieter ist das Handwerk eine attraktive Zielgruppe. 20 Prozent des Gesamtvolumens gehen an Mitarbeiter in den unterschiedlichen Handwerksbranchen. Aufgrund der geringeren Betriebsgrößen im Handwerk sowie der rückläufigen Nachfrage nach handwerklicher Dienstleistung in den vergangenen Jahren ist das Marktvolumen für Berufskleidung im Handwerk jedoch leicht rückläufig. Der Branchenreport Berufsbekleidung aus dem Jahr 2006 der BBE Unternehmensberatung GmbH in Köln verzeichnete für die Jahre 2001 bis 2005 einen Rückgang um 27,7 Millionen Euro, was einem Minus von 18,5 Prozent entspricht. Stimulierend für den Markt, so der BBE-Report, könnte sich allenfalls der verstärkte Fokus der Unternehmen auf Corporate Identity und Profilbildung auswirken. Auch Professor Volker Wittberg von der Fachhochschule des Mittelstands in Bielefeld ist optimistisch, dass das Interesse der Betriebe an einem professionellen Auftritt angesichts eines sich verschärfenden Wettbewerbs zunehmen wird.

Im Interview mit handwerk magazin betont der Professor für Betriebswirtschaftslehre, dass Corporate Identity zum strategischen Marketing gehört und damit Chefsache ist. Die visuelle Umsetzung der Corporate Identity über das Corporate Design in Form von Corporate Fashion gehört seiner Meinung nach zum Pflichtprogramm für Handwerksbetriebe. Denn der erste Eindruck an der Haustür entscheidet, ob der Handwerker das Vertrauen eines Kunden gewinnt, damit dieser ihm anschließend den Auftrag erteilt.

Gute Leistung macht Eindruck

Jörg Wolfroms Mitarbeiter haben es zu 80 Prozent mit Privatkunden zu tun. Professionelle Berufskleidung mit Firmenlogo ist daher für ihn nicht mehr wegzudenken. Allerdings beobachtet er, dass sich Corporate Fashion in seinem Umfeld immer mehr durchsetzt. Seiner Meinung nach reicht es nicht, sich optisch abzuheben, sondern mit Inhalten zu punkten. Wolfrom setzt auf handwerkliche Qualität, die den ersten Eindruck bestätigt und den Bekanntheitsgrad steigert.

Service-Wert

Freundliches Auftreten beim Kunden – Corporate Behaviour genannt – im Zusammenspiel mit handwerklicher Wertarbeit gehören zu den Erfolgsfaktoren des Gundelfinger SHK-Betriebs. Wolf-rom setzt dabei vor allem auf Empfehlungen von Kunden, die es schätzen, wenn die Monteure beim Betreten des Hauses Überschuhe anziehen und die Baustelle sauber hinterlassen.

Corporate Identity wirkt aber auch nach innen. Jörg Wolfrom weiß, dass sich seine Leute in der Firmenkluft wohl fühlen und ihre Jacken und Hosen gerne tragen. Gerade deshalb war es ihm wichtig, seine Mannschaft bei der Entscheidung für ein neues Outfit mitbestimmen zu lassen. Als vor vier Jahren die Umstellung auf neue Modelle und Fasern anstand, befragte der Firmenchef seine Beschäftigten. Die Mitarbeiter sprachen sich einhellig für die verbesserte Qualität aus, die schnell trocknet und genauso angenehm zu tragen ist.

Die Anbieter von Berufskleidung reagieren mit Neuentwicklungen auf die Anforderungen der Unternehmen. Der Trend geht dabei in Richtung Berufskleidung im Freizeitlook. Ähnlich wie Outdoorbekleidung ist sie bequem zu tragen und macht jede Bewegung mit. Wichtig sind ansprechende Farben, die leicht kombinierbar sind und moderne, robuste Gewebe. Für Arbeitshosen werden zunehmend Materialien verwendet, die schon erfolgreich im Sport eingesetzt wurden, wie zum Beispiel an den Knien verstärkte oder gepolsterte Hosen. Hier ließen sich die Berufskleidungsdesigner von Snowboardern inspirieren. Weiter gilt es Funktionalität und Raffinesse zu kombinieren, zum Beispiel durch Schlaufen für Werkzeug oder dehnbare Taschen für Handys.

Als Partner des SHK-Handwerks hat boco ein Komplett-Paket an Berufskleidung von Kopf bis Fuß geschnürt. Auch die acht gewerblichen Mitarbeiter der Firma Wolfrom tragen die Imagekleidung des SHK-Handwerks mit dem Firmenlogo. „Und die kommt gut an“, weiß Jörg Wolfrom, der die 400 Euro Kosten pro Monat für das Leasing der Kleidung übernimmt. Die Vorteile des Leasings sieht er vor allem in der zuverlässigen Wartung der Wäsche. Brandlöcher, die hin und wieder beim Schweißen entstehen, werden gestopft oder die komplette Montur beim nächsten Waschgang ausgetauscht. Das Leasing von Berufsbekleidung wird laut BBE Branchenreport in Zukunft mit dem Direktgeschäft führend in der Branche sein. Bisher entfallen je 30 Prozent auf diese beiden Vertriebswege. Bis 2010 soll der Mietservice um einen Prozentpunkt auf 31 Prozent zulegen.

Elisabeth Hauf

gudrun.bergdolt@handwerk-magazin.de