Autotest Opel Vivaro-e im Test: Ein Fahrzeug fürs urbane Umfeld

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Opel schlägt einen neuen Weg ein: Noch in diesem Jahr können Handwerkschefs ihren Fuhrpark mit dem Vivaro-e verstärken. Doch wie schlägt sich der Transporter-Stromer auf der Testfahrt?

Vivaro-e
Überzeugender Auftritt: Der neue Vivaro-e ist das erste leichte Nutzfahrzeug mit E-Antrieb aus dem Hause Opel. - © Opel

Erstaunt schaut die Passantin in der Tiefgarage des Wiesbadener Kurhauses drein. „Huch, so groß und doch so leise. Habe ich gar nicht kommen hören“, scheint sie zu denken, als sie den Opel Vivaro-e inspiziert. Beim Newcomer handelt es sich um das erste leichte Nutzfahrzeug von Opel mit E-Antrieb – und mit ihm rechnen sich die Rüsselsheimer gerade auch im Handwerk gute Chancen aus. Ein Tritt aufs Gaspedal, schon surrt der Kastenwagen munter los, die Ausfahrt geht weiter.

Um es gleich vorweg zu nehmen: Der mit dem E-Antrieb aus dem Corsa-e versehene 3,1-Tonner hinterlässt auf der Test­runde rund um die hessische Landeshauptstadt einen guten Eindruck. Nicht nur, dass viele Verbrenner an der Ampel das Nachsehen haben, das 100 kW/136 PS starke E-Aggregat macht grundsätzlich Spaß. Das sollen nur 260 Newtonmeter sein? Auch in Sachen Handling, Fahr­komfort und Beschleunigung gibt es nichts zu meckern. Zudem wirken sich die im Fahrzeugboden verbauten Lithium-Ionen-­Batterien (50 kWh oder 75 kWh) positiv auf die Fahreigenschaften aus. Die Reichweite nach WLTP: 230 respektive 330 Kilometer.

Eine Tonne an den Haken

Besonders stolz ist man bei Opel auf die 1.000 Kilogramm Anhängelast. Der Vivaro-e sei der einzige Stromer im Segment, den man mit Anhängerkupplung ordern könne, heißt es. Ferner stehen drei Fahrzeuglängen (4,60, 4,95 und 5,30 Meter) zur Wahl.

Weitere Fakten aus dem Datenblatt :

  • Ladelänge von bis zu 3,93 Metern,
  • Nutzlast von maximal 1.200 Kilogramm
  • Ladevolumen von bis zu 6,6 Kubikmetern.

Neben dem gefahrenen Kasten­wagen Cargo finden sich noch Varianten wie Doppelkabine, FlexSpace-Doppelkabine, Kombi sowie Basis für Sonderaufbauten in der ab 35.650 Euro (netto) startenden Preisliste.

Und für Elektro-Skeptiker hat Opel ein besonderes Argument parat: Die PSA-Tochter gibt für die Batterie eine Garantie von acht Jahren oder 160.000 Kilometern.

Wallbox als Tipp

Strom zapfen: Die Batterien lassen sich an der Wallbox, am Fast Charger oder an der Steckdose füllen. - © Opel

Wären wir beim Thema Stromzapfen. Laut Mathias Reinartz, Direktor Low Emission Vehicles, sollten sich Handwerkschefs folgende Frage stellen: Wie möchte ich laden? Mit Blick auf die Betriebshöfe betont er: „Die Wallbox würde ich jedem empfehlen.“ Natürlich könne man den E-Transporter aber auch am Fast Charger oder an jeder beliebigen Steck­dose mit Energie versorgen.

E-Neuling statt Diesel-Bruder bestellen? Mit der Innovationsprämie aus dem üppigen Konjunkturpaket kommt man dem Verbrenner ziemlich nahe. Jetzt sind also kühle Rechner gefragt.

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Technische Daten des Testwagens

  • Modell: Opel Vivaro-e Cargo M Edition
  • Höchstgeschwindigkeit: 130 km/h, elektronisch abgeregelt
  • Leistung: 100 kW/136 PS, 260 Nm
  • Akku: 75 kWh
  • Stromverbrauch: 27,3–24,4 kWh/100 km
  • Reichweite (WLTP): 329 km
  • CO2-Emission: 0 g/km
  • Ladezeiten: Wallbox (AC), 3-phasig: ca. 7 Std.; Öffentl. Ladestation (DC): ca. 48 Min. (80 % der Batterie)
  • Grundpreis ab 41.890 Euro (ohne MwSt.)