Online oder konventionell Die Sprache der Druckereien

Wer sich zum ersten Mal entscheidet, Werbematerial in Form von Flyern, Broschüren oder ähnlichem in Auftrag zu geben, wird vermutlich über einige Begrifflichkeiten stolpern. Denn Offsetdruck, Grammatur oder Prozessfarbe sind nicht jedem Menschen geläufig. Wir haben die wichtigsten Begriffe für Sie erklärt.

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Es ist noch kein (Druck-)Meister vom Himmel gefallen: Wer sich erstmals mit Druckaufträgen auseinandersetzt, muss sich auch in die Sprache der Druckereien einarbeiten. Vor allem bei Onlinedruckereien ist dies notwendig, da zuerst einmal kein persönlicher Berater zur Verfügung steht. Im Folgenden finden Sie die wichtigsten Begrifflichkeiten aus der Welt der Druckerei erläutert.

1. Was ist der Unterschied zwischen Digitaldruck und Offsetdruck?

Der Digitaldruck funktioniert etwa so wie das Drucken vom Computer zuhause aus oder in einem Copy-Shop: Sie erstellen ein Dokument am PC und senden es an den Laserdrucker. Natürlich sind die Maschinen einer Onlinedruckerei wesentlich größer und professioneller, sodass die Qualität viel besser ist als der kleine Laserdrucker im Büro. Beim Offsetdruck muss die Druckerei zuerst eine Platte, meist aus Aluminium, erstellen – also eine Art Negativ Ihrer Datei. Das Druckergebnis soll im Offset qualitativ hochwertiger sein; jedoch dauert es durch die Herstellung der Platte länger. Außerdem entsteht beim Andruck eine große Menge Ausschuss, bis die Platte richtig eingefärbt ist.

2. Was ist der Unterschied zwischen Offsetpapier und Bilderdruckpapier?

Auch hier entspricht die Offset-Variante etwa Ihrem Papier im häuslichen Büro. Offsetpapier ist hochweiß, matt und nimmt die Farbe sehr gut auf. Es ist deshalb besonders gut zum Bedrucken mit Text geeignet. Bilderdruckpapier hingegen ist glänzend oder matt gestrichen mit einer glatteren Oberfläche. Daher nimmt es die Farbe anders auf und ist besonders geeignet, um farbige Fotos wiederzugeben.

3. Welche Dateiformate gibt es und was bedeuten die Abkürzungen?

GIF: „Graphic Interchange Format“ ist ein Format für Bilder und Fotos. Es beherrscht 256 Farben. Das Komprimieren – also das Verringern des Speichervolumens – gelingt ohne Informationsverluste, aber dauert.

PNG: „Portable Network Graphics“ ist ein Format für Bilder und Fotos. Es beherrscht 16,7 Millionen Farben. Das Komprimieren gelingt ohne Verluste.

JPG/JPEG: „Joint Photographic Expert Group“ ist ebenfalls ein Format für Bilder und Fotos. Es kann ebenfalls bis zu 16,7 Millionen Farben darstellen, verfügt aber über mehrere Kompressionsstufen. Dabei geht Bildqualität verloren, aber sie werden schneller geladen, was gerade für die Nutzung auf Webseiten sinnvoll ist.

TIF/TIFF: „Tagged Image File Format“ ist vor allem eine Datei für Grafiken und wird auch von Digitalkameras eingesetzt. Es unterstützt mehrere Kompressionsstufen, aber die Dateien sind meist zu groß, um sie auf Webseiten darzustellen. PDF: „Portable Document Format“ ist ein Format des Unternehmens Adobe Systems und für sämtliche Dokumente geeignet. Es zeigt ein Dokument unabhängig vom PC oder der Software immer in derselben Form. Aus diesem Grund ist es in Druckereien beliebt: Text und Fotos können ohne Datenverluste an die Druckerei übermittelt werden. Dateien, die in anderen Formaten wie Microsoft Word übermittelt werden, können an anderen Computern abhängig von dessen Software unter Umständen falsch wiedergegeben werden.  

4. Was ist eine Grammatur?

Die Grammatur bezeichnet das Gewicht des Papiers. Es wird in Gramm pro Quadratmeter angegeben. Wiegt ein Quadratmeter Papier beispielsweise 80 Gramm, so handelt es sich um eine Grammatur von 80g. Das entspricht dem gängigen Druckpapier für den Drucker in Ihrem Büro.  

5. Was bedeutet Sammeldruck?

Um möglichst effizient und ohne viel Ausschuss Druckaufträge abwickeln zu können, sammeln Onlinedruckereien mehrere ähnliche Aufträge. Diese ordnen sie in den Maschinen geschickt an und bearbeiten sie auf denselben Druckbögen. Erst danach werden die einzelnen Aufträge beim Zuschnitt wieder voneinander getrennt. Auf diese Weise sparen die Druckereien Arbeitszeit und Kosten.  

6. Was ist eine Veredelung?

Unter Papier- oder auch Druckveredelung versteht man die Beschichtung des Papiers nach dem Druck, um es optisch aufzuwerten oder auch langlebiger zu machen. Mithilfe von Lackierung, Folierung oder Prägung werden die Poren des Papiers verschlossen, um ihm eine bestimmte Struktur zu geben.  

7. Was bedeutet Datencheck?

Die meisten Onlinedruckereien bieten einen sogenannten Datencheck an, sie werden also nach bestimmten Kriterien überprüft: Sind die Seitenmaße passend zum gewählten Format? Sind die Schriften und Bilder darstellbar? Ist die Seitenanzahl korrekt? Einige Unternehmen bieten auch einen kostenintensiveren zusätzlichen Check an, der beispielsweise auch Farbgebung und Layout begutachtet.  

8. Was ist eine Beschnittzugabe?

Die industriellen Maschinen verlangen für jede Datei einen gewissen Abstand, um den Zuschnitt nach dem Druck zu ermöglichen. Dieser wird beim Endprodukt so entfernt, dass keine weißen Ränder entstehen. 

9. Was ist der Unterschied zwischen Prozessfarben und Volltonfarben?

Prozessfarben entstehen durch das Überlagern mehrerer Farben in einer bestimmten Form. Im Vierfarbdruck (CMYK) werden die Farben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz verwendet. Im Gegensatz dazu sind Volltonfarben fertig gemischte Farben und können nicht im Digitaldruckverfahren verwendet werden. Für jede Farbe muss eine eigene Druckplatte genutzt werden, weshalb das Verfahren teurer ist. Dafür können auch Farben entstehen, die durch das Prozessverfahren nicht herstellbar sind.  

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