Interview „Nischen gibt es genug“

Zukunftsforscherin Friederike Müller-Friemauth im rheinischen Odenthal berät Kleinbetriebe bei der Umsetzung neuer Ideen und Angebotsstrategien.

„Gründer sollten ihr Konzept am Wandel im Markt ausrichten.“ Friederike Müller-Friemauth, Zukunftsforscherin im rheinischen Odenthal. - © Friederike Müller-Friemauth

„Nischen gibt es genug“

handwerk magazin: Alles redet von gesättigten Märkten, dennoch ermuntern Sie Gründer zur Selbständigkeit. Warum?

Friederike Müller-Friemauth: Es gibt tatsächlich noch sehr viele Nischen, die sich anhand aktueller Trends gut finden lassen. Von daher lohnt sich eine Gründung im Handwerk auch weiterhin. Fachwissen, eine solide Finanzierung und ein unterstützendes Umfeld vorausgesetzt, stehen die Chancen gut.

Wie kann die Trendforschung Gründern helfen?

Die Trendforschung sammelt und deutet bis zu einer zeitlichen Reichweite von etwa drei Jahren bereits erkennbare Entwicklungen. Daraus können Unternehmer erkennen, „wohin die Reise geht“ in für sie interessanten Geschäftsfeldern. Trendforschung unterstützt dabei, Aufmerksamkeit zu trainieren, um Veränderungen am Markt nicht zu verpassen oder ihnen hinterherlaufen zu müssen.

Wo gibt es derzeit so einen Wandel?

Gründer sollten zum Beispiel gezielt darüber nachdenken, was der demografische Wandel in ihrem Umfeld und ihrer Branche bewirkt und welche Möglichkeiten er eröffnet. Hintergrund für diese Prüfung müssen die eigenen Stärken, Fähigkeiten, Erfahrungen und betrieblichen Ressourcen sein. Mit einer solchen marketingorientierten Kreativitätstechnik können Gründer ihre Firmenstrategien an den gesellschaftlichen Entwicklungen ausrichten. Das schließt das Produkt- oder Leistungsangebot, die Zielgruppenwahl, die Serviceorientierung und das Marketing ein.