Tamas Fejer, Nichts zu holen

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Kaffeeröster aus Düsseldorf, kann der Langversion des Fiat 500 wenig abgewinnen. Immerhin rettet eine Taste die Ehre als Stadtauto.

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    Zurück zu den Wurzeln: Front-Design beim Fiat mit starken Anleihen beim alten 500er, Fejer mit selbst geröstetem Cappuccino.
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    Gekreuzte Gene: Fiat bläst die Optik des Fiat 500 auf.
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Nichts zu holen

Frisch gerösteter Kaffee schmeckt immer noch am besten, deshalb wirft Tamas Fejer in seinem Ladenlokal täglich den Kaffeeröster an. Rund zehn Tonnen Bohnen verkauft er pro Jahr, 95 Prozent gehen über die Ladentheke, fünf Prozent trinken die Kunden in seinem Café. Fejer röstet den Kaffee 15 bis 20 Minuten, bei industriell hergestelltem Kaffee sind es nur rund drei Minuten. Die von Hand gerösteten Bohnen sind deutlich bekömmlicher, weil dabei viele Säuren abgebaut werden. Rund zehn Sorten hat er ständig im Angebot: wild gewachsenen Kaffee aus Äthiopien genauso wie besonders milden Maragogype aus Nicaragua. Auch wenn Fejer Kaffee brüht, nimmt er es damit ziemlich genau: Ein Espresso sollte rund 20 Sekunden brauchen, „dauert es länger, wird er zu bitter, geht es zu schnell, ist er noch zu sauer“. Trotz seiner Affinität zu südländisch angehauchter Kaffeekultur wird Fejer mit dem Fiat 500L nicht recht warm. Der Kofferraum des gestreckten Cinquecento schluckt zwar klaglos mehrere Kaffeesäcke, beim Fahren durch die Düsseldorfer Innenstadt will aber keine Freude aufkommen.

Wo klemmt’s denn?

Der Fiat ist nicht Fisch und nicht Fleisch. Der alte Cinquecento war als kleines Stadtauto ein Klassiker, der hier hat damit so gar nichts mehr gemeinsam. Und als Transporter ist er nicht groß genug. Ich nehme schon mal Espressomaschinen zu Events mit, dafür reicht der Platz nicht.

Sie fahren ein Mini Cabrio, hat die Transformation in die Neuzeit hier besser geklappt?

Ich finde schon. Dem großen Mini Countryman kann ich auch nichts abgewinnen. Zudem überlege ich, mein Auto zu verkaufen und auf Carsharing umzusteigen. Da kann ich mir jederzeit einen Smart für Fahrten in die Stadt besorgen.

Macht Fiat auch etwas richtig?

Ja, die Lenkung geht im per Knopfdruck aktivierbaren City-Modus extrem leichtgängig, das ist gut gemacht, gerade für die Stadt. Das Innendesign gefällt mir, kann sich auch im Vergleich zum Mini sehen lassen.

Der 500L ist mit bordeigener Espresso-Maschine lieferbar. Tröstet das?

Leider nicht. Da wird ein Kapsel-System verwendet, und damit ist man dann an einen Kaffeeproduzenten gebunden. Davon halte ich von Berufs wegen natürlich gar nichts. ◇

André Schmidt-Carré

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