Fahrzeugemissionen Neueste Technik macht Dieselmotor sauber

Der ADAC hat drei Fahrzeuge mit der neuesten Schadstoffnorm Euro 6d-TEMP untersucht. Ergebnis: Auch bei ungünstigen Bedingungen sind die Stickoxid-Messwerte (NOx) niedrig. Auf der Straße lagen alle drei Testfahrzeuge weit unter dem für den 6d-TEMP gültigen Grenzwert. Und Bosch meldet einen entscheidenden Durchbruch zum sauberen Diesel.

Steht die Wiedergeburt des Diesels bevor? Zumindest macht neueste Technik ihn sauberer. - © fotohansel-stock.adobe.com

Endlich eine gute Nachricht. Der ADAC hat drei Diesel-Fahrzeuge mit der neuesten Schadstoffnorm Euro 6d-TEMP untersucht. Ergebnis: Auch bei ungünstigen Bedingungen sind die Stickoxid-Messwerte (NOx) niedrig. Auf der Straße lagen alle drei Testfahrzeuge weit unter dem für den 6d-TEMP gültigen Grenzwert von 168 mg/km.

BMW, Peugeot und Volvo im Test

Untersucht hatte der Automobilclub folgende Modelle mit Euro 6d-TEMP: Einen BMW X2 xDrive20d Steptronic, einen Peugeot 308 SW 2.0 BlueHDi 180 EAT8 und einen Volvo XC60 D5 AWD Geartronic. Alle drei Fahrzeuge verfügen über SCR-Kats (selektive katalytische Reduktion) inklusive einer bedarfsgeregelten Einspritzung von Harnstoff (AdBlue). Sowohl auf dem Prüfstand wie auf der Straße konnten die Fahrzeuge im Test überzeugen. Besonderes Augenmerk hat der ADAC bei seiner Untersuchung auf die NOx-Emissionen der drei Autos gerichtet. Wie sich zeigte, kann der Stickoxid-Ausstoß dank neuester Reinigungstechnik wirkungsvoll reduziert werden. Die Werte sind bei BMW und Peugeot durchgehend niedrig und liegen in nahezu allen Test-Zyklen unter dem Grenzwert von 80 mg/km. Nur der Volvo, der insgesamt bei den Stickoxiden zwar auch gut abschneidet, muss seinem hohen Gewicht Tribut zollen, denn beim zusätzlichen Extremtest auf der Autobahn stößt er deutlich mehr NOx aus als innerorts oder auf der Landstraße. Der BMW kam beim RDE-Grenzwert (Real Drive Emissions) auf 23, der Peugeot auf 30 und der Volvo auf 56 mg/km. Der gesetzliche Euro 6D-TEMP-Grenzwert bei RDE liegt bei 168 mg/km.

Fahrzeuge mit der Norm Euro 6D-Temp

Die guten Ergebnisse der Straßenmessungen seien laut ADAC auch deshalb hervorzuheben, weil sie bei niedrigeren Temperaturen zustande kamen als normalerweise auf dem Prüfstand üblich. Die Norm Euro 6d-TEMP sieht zusätzlich eine Messung der Real Drive Emissions (RDE) auf der Straße vor. Ab 1. September 2019 wird Euro 6d-TEMP verbindlich für die Zulassung neuer Fahrzeugtypen. Einige Hersteller überspringen Euro 6c und zertifizieren gleich nach Euro 6d TEMP. Es gibt inzwischen zahlreiche Pkws mit Euro 6D-TEMP, der ADAC listet beispielsweise gut 100 Modelle der Hersteller Audi, BMW, DS, Ford, Honda, Jaguar, Land Rover, Mercedes, Min, Opel, Peugeot, Subaru, Volvo und VW auf.

Transporter noch nicht so sauber

Leichte Nutzfahrzeuge gibt es mit der Norm Euro 6d-Temp noch nicht, obwohl bei leichten Nutzfahrzeuge bis 3,5 Tonnen im Prinzip die gleiche Gesetzgebung gilt wie bei Pkw, allerdings mit zeitlicher Verzögerung und mit unterschiedlichen Abgaswerten. Aktuell verbindlich ist für Transporter die Norm Euro 6b.

Bosch verspricht saubere Diesel-Technik

„Der Diesel hat Zukunft. Heute wollen wir die Debatte um das Ende des Diesels endgültig ad acta legen.“ Mit diesen Worten verkündete Bosch-Chef Dr. Volkmar Denner bei der Bilanzvorlage des Unternehmens einen entscheidenden Durchbruch in der Diesel-Technik. Die neuen Bosch-Entwicklungen könnten die Hersteller dabei unterstützen, die Stickoxid-Emissionen von Fahrzeugen so drastisch zu senken, dass sie schon heute künftige Grenzwerte einhalten, so der Bosch-Chef. Die jetzt präsentierte Bosch-Technik unterbiete mit Rekordwerten auch im Realbetrieb (Real Driving Emissions) die aktuellen und ab 2020 gültigen Grenzwerte für Stickoxid-Emissionen. Die Bosch-Entwickler haben vorhandene Technik weiter verfeinert. Zusätzliche Komponenten, die die Kosten erhöhen würden, seien laut Bosch nicht erforderlich.

Die Diesel-Technik von Bosch könne heute schon den Rekordwert von 13 Milligramm pro Kilometer bei gesetzlich genormten RDE-Fahrten erreichen. Das ist gerade mal ein Zehntel des ab 2020 gültigen Grenzwertes. Und selbst bei besonders herausfordernden Stadtfahrten, deren Testparameter deutlich über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehen, liegen die Werte der Bosch-Testfahrzeuge bei durchschnittlich nur noch 40 Milligramm pro Kilometer. Eine Kombination aus ausgeklügelter Einspritz-Technik, neu entwickeltem Luftsystem und intelligentem Temperaturmanagement mache die genannten Werte möglich.