Ausstattung Nachfolger für den alten PC

Nach einer Betriebsübernahme muss das Handwerksbüro modernisiert werden. Welche Computer Sie anschaffen müssen und welche Vorteile Ihnen Cloud-Computing-Programme bieten.

Das Handwerkerbürovon heute ist digital. Mobile Geräte ergänzen die stationären Computer in der Zentrale. - © violetkaipa/Fotolia

Der stationäre PC ist ein Auslaufmodell, mit nur noch 27 Prozent Marktanteil in Deutschland. Verkaufsschlager sind Notebooks mit 50 Prozent Marktanteil, aber auch die Tablets holen mit 16 Prozent mächtig auf.

Ein moderner Handwerksbetrieb sollte bei seiner IT-Ausstattung aber auf alle PC-Varianten setzen: ein Desktop-PC mit großem Bildschirm im Büro, ein Notebook für den Chef und für den Außendienst Tablets oder Smartphones.

Wenn es auf Rechenleistung ankommt, ist ein stationärer PC oder ein Server die beste Wahl. Solche Computer können flexibel mit Komponenten zusammengestellt werden, vom Prozessor über den Speicher und die Grafikkarte bis zu den Laufwerken. Beim Betriebssystem kommt man an Windows von Microsoft kaum vorbei, wenn man nicht zur Apple-Fangemeinde zählt. Das neue Windows 8 soll im Herbst auf den Markt kommen, ein sofortiges Nachrüsten ist aber nicht nötig, vor allem, wenn auf dem Firmen-Computer eine Branchensoftware läuft, die erst noch auf das neue Windows upgedatet werden muss. Als Faustregel gilt: Ist der PC vier Jahre alt, sollte er ersetzt werden. Brauchbare Geräte inklusive Bildschirm gibt es ab 1000 Euro.

Mobil mit dem Notebook

Gegenüber einem Standard-PC hat ein Notebook den Vorteil, dass es nicht an einen festen Ort gebunden ist. Damit eignet sich das Notebook ideal für den Chef. Wichtig bei der Auswahl ist genug Leistung, eine ausreichend große Tastatur und ein Bildschirm mit mindestens 15 Zoll. Auch ein eingebautes DVD-Laufwerk sollte das Gerät haben. Je größer das Notebook ist und je komfortabler man mit dem Gerät arbeiten kann, desto schlechter lässt es sich allerdings transportieren. Je nach Bildschirmgröße wiegen Notebooks zwischen zwei und vier Kilo.

Ultrabooks als leichte Variante

Eine Alternative zum klassischen Notebook sind die sogenannten Ultrabooks, die trotz eines geringen Gewichts ausdauernd arbeiten. Ultrabooks müssen, sonst dürfen sie diesen Namen nicht tragen, dünner als 21 Millimeter sein. Wer es noch filigraner will, kann einen Tablet-Computer wählen. Neue Tablets kommen bereits auf Stärken von unter zehn Millimeter. Gängige Ultrabooks wiegen mitunter deutlich mehr als ein Kilo.

Dagegen erreichen Tablets wie die von Samsung oder Apple knapp 600 Gramm. Allerdings: Im hektischen Einsatz fordert die leichte Gewichtsklasse mitunter ihren Tribut: Einen Sturz von einem halben Meter auf die Kante des Geräts überlebt ein Ultrabook eher als ein Tablet.

Doppelte Speicherkapazität

Bei der technischen Leistungsstärke liegen beide Geräteklassen in etwa gleichauf. Sie rechnen ungefähr mit demselben Tempo. Ähnlich verhält es sich mit der Akkulaufzeit zwischen sechs und zehn Stunden. Nur bei der Speicherkapazität stellt das Ultrabook seinen Verwandten deutlich in den Schatten. Zwischen 128 Gigabyte und 256 Gigabyte liegt hier das Volumen und ist damit bis zu doppelt so groß wie bei einem durchschnittlichen Tablet. Zieht man den Speicherplatz für umfangreichere Softwareanwendungen ab, so ist auch dieses Volumen zwar überschaubar, aber für gängige Anwendungen ist das durchaus ausreichend.

Die Handhabung ist ein wichtiges Unterscheidungskriterium. Und hier gibt es einen eindeutigen Gewinner: die Ultrabooks. Denn erst mit einer Zusatztastatur lassen sich mit einem Tablet mühelos längere Texte schreiben. Zudem ist es weniger ergonomisch als seine klappbaren Verwandten. Schließlich können Spiegelungen auf dem Bildschirm für Störung beim Tippen sorgen.

Handwerker, die einen leichten, besonders handlichen mobilen Computer suchen, sind mit einem Tablet bestens bedient. Damit lässt sich gut beim Kunden präsentieren und auch schnell eine kurze Mail formulieren. Zudem sind Tablets deutlich günstiger als Ultrabooks. Diese sind vor allem für Chefs geeignet, die viel tippen müssen und einen soliden Rechner für unterwegs brauchen. Ein leistungsfähiges Smartphone kann, mit den entsprechenden Programmen ausgestattet, eine Alternative zum Tablet-PC sein.

Ab in die Cloud

Wer Notebooks und Tablets nutzt, kann über Cloud-Computing von überall auf Daten und Programme zugreifen. Auch kleine Unternehmen entdecken mehr und mehr die Vorteile der Mietsoftware aus der Wolke. So ergab eine Umfrage von Microsoft, dass sich die Nutzungsrate von Cloud-Computing im Segment der kleinen und mittelständischen Unternehmen in den nächsten fünf Jahren verdoppeln soll. Diese Entwicklung kommt nicht von ungefähr, weiß auch Analyst Axel Oppermann von Experton. „Zu Beginn des Cloud-Computings waren passende Lösungen noch rar. Aber die IT-Branche hat mittlerweile eingesehen, dass auch Handwerksunternehmen reif für die Wolke sind“, sagt Cloud-Experte Axel Oppermann.

Selbst gute Branchenlösungen, so der Senior Advisor, gäbe es heute bereits aus der Cloud: „Mundgerechte Branchensoftware, von Friseur- bis zu Elektrobetrieben, werden angeboten“, berichtet der Analyst (siehe auch „Neue Cloudservices für das Handwerk“).

Immer auf dem neuesten Stand

Ein weiterer Vorteil von Cloud-Computing ist, dass die von den Herstellern in ihren Rechenzentren betriebene Software oftmals auch deutlich leistungsfähiger ist und schneller aktualisiert wird als tradierte Software. Und die Datensicherheit ist bei professionellen Cloudanbietern oft besser gewährleistet als im eigenen Betrieb.