Interview Jörg Kortmann: Die Flexibilität steht bei einer mobilen Werkstatt an erster Stelle

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Ein Besuch auf der größten Campingmesse – schon war die Idee für PlugVan geboren. Sechs Fragen an Geschäftsführer Jörg Kortmann.

 Jörg Kortmann
»Innovativ, flexibel, nachhaltig.« So beschreibt Gründer Jörg Kortmann sein Produkt mit drei Wörtern. - © PlugVan
handwerk magazin: Herr Kortmann, wenn wir uns auf einer Messe treffen würden: Wie würden Sie mir Ihr Geschäftsmodell in einem Satz schmackhaft machen?

Jörg Kortmann: Mit den PlugVan-Modulen können Sie Ihren Transporter für verschiedene Einsatzzwecke nutzen, zum Beispiel mal als mobile Werkstatt, mal als Büro und ein anderes Mal zum Camping.

Wie sind Sie auf die Idee gekommen?

Die Idee zu PlugVan entstand 2017 aus einem Geistesblitz nach dem Besuch der weltgrößten Campingmesse. Ich habe mich gefragt, warum so viele Leute Campingfahrzeuge kaufen, die sie nur wenige Wochen im Jahr für diesen einen Zweck nutzen können. Warum nicht vorhandene, leere Transporter bei Bedarf schnell zu Campingbussen umbauen – und wieder zurück? Die Lösung: eine vollständige Trennung von Innenausbau und Basisfahrzeug – eine mobile Box, die in jeden Kastenwagen hineinpasst! Damit war die Grundidee geboren, und vom Wohnmodul für Camper war dann die Idee zum flexiblen Werkstattausbau für Handwerker sehr naheliegend.

Sehen Sie sich eher als Fahrzeug­einrichter oder als Auto-Manufaktur?

Um ehrlich zu sein: weder noch. Wir sehen uns als Unternehmen, das Lösungen für einen wirtschaftlicheren und nachhaltigeren Gebrauch von Nutzfahrzeugen entwickelt. Sowohl die klassischen Fahrzeugeinrichter als auch die Auto-Manufakturen sehen wir eher als Partner, um unseren Kunden flexible Gesamtkonzepte für ihre Anwendungsfälle anbieten zu können.

Fünf Minuten – dann soll die mobile Werkstatt einsatzbereit sein. Schaffen das auch handwerklich nicht so versierte Anwender?

Ja, auf jeden Fall. Wir haben unsere Module so entwickelt, dass sie von einer Person ohne Hilfsmittel ein- oder ausgeladen werden können. Aber es hilft, wenn man mit einem Akkuschrauber umgehen kann.

Flexibel oder nachhaltig: Welche Karte spielen Sie aktuell im Verkaufsgespräch?

Bei uns steht die Flexibilität an erster Stelle. Den Transporter auch als mobile Werkstatt, als mobiles Büro oder als Camper nutzen zu können, das kommt bei unseren Kunden sehr gut an. Aus dieser Flexibilität ergibt sich dann automatisch die Nachhaltigkeit. Fahrzeuge können mit unseren Produkten sehr einfach auf mehrfache Weise genutzt werden.

Kommen wir zur Resonanz aus dem Markt. Welche Begegnung ist Ihnen noch besonders gut im Gedächtnis?

Da gibt es viele. Eine Begegnung hat sich aber schon mehrfach ganz ähnlich abgespielt: Leute, die oftmals einen handwerk­lichen Hintergrund haben und sagten: „So was wollte ich immer schon mal bauen“, die es dann aber aus den verschiedensten Gründen verworfen hatten. Es gibt dabei auch viele Details zu beachten. Wenn die dann einen PlugVan sehen und mit leuchtenden Augen so etwas sagen wie: „Das ist die Lösung!“ Das ist dann das schönste Kompliment für unser Produkt.

START-UP-STECKBRIEF

© PlugVan
  • Name: PlugVan GmbH
  • Gründung: 2018 in Berlin
  • Mitarbeiter: 7
  • Zielgruppe: Gewerbetreibende mit Kastenwagen
  • Fahrzeugtypen: verfügbar für nahezu alle 3,5-Tonner
  • Maße des Moduls: Länge 2,09 m x Breite 1,28 m (eingefahren) bis 1,88 m (mit SlideOuts) x Höhe 1,72 m (eingefahren) bis 1,98 m (mit Hochdach)
  • Basispreis (netto): ab 10.500 Euro