Materialeffizienz: Reparieren statt wegwerfen

Handwerkliche Kompetenz zeigt sich nicht nur im Herstellen von Produkten. Das Handwerk steht auch für den Erhalt der Waren durch Reparatur und damit für gelebte Materialeffizienz.

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Bei einer publikumswirksamen Aktion verschiedener Handwerksunternehmen in Berlin wurden Kunden und Verbraucher aufgefordert, reparaturbedürftige Gegenstände mitzubringen und diese dem Fachmann zur Begutachtung und Reparatur vorzulegen. Diese Aktion fand großen Zuspruch und viele Verbraucher waren verwundert, dass ihre „Lieblingsstücke“ wieder gebrauchsfähig gemacht werden konnten. Einhellige Meinung der befragten Besucher: Sie wünschten sich mehr derartige Aktionen und auch reparaturfreundlichere Produkte – nicht zuletzt der Umwelt zuliebe!

So gehört zur Materialeinsparung nicht nur die Vermeidung von Verschnitt und Ausschuss, sondern das Optimum besteht natürlich darin, das Material erst gar nicht zu benötigen. Das bedeutet vor allem: Reparatur statt Wegwerfen und Neukauf. Ein Grund für den sparsamen Einsatz von Material ist auch die Verringerung von Kosten, ausserdem kommt der geringere Ressourceneinsatz auch der Umwelt zugute. Nicht jedes Unternehmen kann sich allerdings neue materialschonende Maschinen leisten – aber ein innerbetriebliches Recyclingsystem, sachgerechte Lagerung des Materials und der schonende Umgang mit Material und Geräten tragen auch bereits zur gewünschten Kostenreduzierung bei.

Um dies zu erreichen, müssen die Mitarbeiter in Schulungen und mittels Informationen sensibilisiert werden. Auch kann ein innerbetriebliches Vorschlagwesen zur Einsparung von Material anregen. Doch auch der Unternehmer muss sich informieren, denn eine vom Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt geförderte Studie kam zu dem Ergebnis, dass sich gut informierte Unternehmer mehr um die Optimierung des Materialeinsatzes bemühen als weniger gut informierte Unternehmer; das heißt auch: „Wissen schont Geldbeutel und Umwelt!“