Steuervorteile Maschinenleasing: Gute Alternative zum Kredit

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Dass der Fuhrpark geleast werden kann, weiß ­jeder Handwerker. Welche Steuervorteile Maschinenleasing bringt, zeigt eine Musterrechnung.

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    © Tim Wegener
    Kennt den Weg zur ­soliden Geschäfts­finanzierung genau: Kai Laumann hat seinen neuen Baustellenkran geleast.
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    © Manavi
    „Sparkassen und Volksbanken gehen das Thema stärker an und können überzeugen.“ Omid Manavi, Betreiber der Homepage finanzhandwerk.de.

Die Mühlen mahlen langsam, aber es geht voran. So zumindest der Eindruck von Horst Fittler, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Deutscher Leasing-Unternehmen. Nimmt man das Fahrzeugleasing aus, hatten lange Zeit vor allem kleinere Handwerksbetriebe große Vorbehalte gegen Leasing. „Seit einigen Jahren löst sich diese Skepsis langsam auf“, beobachtet er jedoch. Fittler blickt optimistisch auf die Geschäftsentwicklung im Handwerk. Auch Omid Manavi, Betreiber der Homepage finanzhandwerk.de und Finanzierungsexperte für das Handwerk, sieht Bewegung im Markt – gerade im Bereich Maschinenleasing. „Sparkassen und Volksbanken gehen das Thema immer stärker an und können zunehmend auch überzeugen“, so seine Einschätzung.

Vorteile von Leasing nutzen

Handwerksmeister wie Kai Laumann aus dem hessischen Wettenberg gehören nach wie vor zu den Ausnahmen. Während viele Betriebsinhaber sich auf das Tagesgeschäft konzentrieren, setzte sich Laumann von Anfang an selbst intensiv mit allen betriebswirtschaftlichen Aspekten und Finanzierungsfragen auseinander.

Heute ist der gelernte Zimmerer, der sich bereits mit 25 Jahren selbständig machte, 39 Jahre, führt 68 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen jährlichen Umsatz von rund zehn Millionen Euro. Eine Entwicklung, die er sich auch mit seinem Finanzierungskonzept erklärt. Leasing spielt dabei eine wesentliche Rolle. Seine neueste Anschaffung, ein mobiler, 48 Tonnen schwerer und 400 000 Euro teurer Baustellenkran, finanziert er über Leasing.

Selbst wenn die Zinsen beim Leasing deutlich über denen von Annuitätendarlehen liegen, weiß Laumann, dass Leasing viele Vorteile hat. Weil geleaste Objekte bis zum Schluss der Leasinggesellschaft gehören, belasten sie nicht die Bilanz und wirken sich so positiv auf das Rating aus. Das kann entscheidende Auswirkungen haben, wenn weitere Kredite benötigt werden. Hinzu kommen steuerliche Vorteile, wie Experte Manavi ergänzt, die aber im Einzelfall sehr unterschiedlich ausfallen.

Passenden Vertrag wählen

Laumann hat sich für seinen Kran die die VR-Leasing ins Boot geholt, die sich auf Maschinen für das Handwerk spezialisiert hat (siehe „Checkliste“ unten). Denn Leasing ist nicht gleich Leasing. Zwei Vertragsarten werden unterschieden, die sich an die individuelle Betriebssituation anpassen lassen. Optionsverträge ermöglichen dem Kunden am Ende der Vertragslaufzeit zu entscheiden, ob er das Objekt übernehmen will oder nicht. Häufiger werden Restwertverträge abgeschlossen. Hier ist es wichtig, dass der Vertrag so gestaltet ist, dass er dem Werteverlauf des Objektes entspricht. Fehlt einer Leasinggesellschaft dieses Wissen, kann dies für den Kunden teuer werden.

Unternehmer Kai Laumann ist sicher, auch dieses Mal das optimale Finanzierungsmodell für seine Anforderungen gefunden zu haben. Fünf Jahre läuft der Vertrag. Dann bleibt „eine kleine Restzahlung“ – und ein Hightech-Kran, der noch Jahre die Arbeit erleichtert.

Checkliste: 6 Punkte, worauf Sie achten müssen

Der größte Vorteil von Leasing ist, dass die Investition die Bilanz nicht belastet. Es ist aber wichtig, dass diese Finanzierungsform in das Finanzierungskonzept eines Betriebs passt. Neben Leasingexperten und Banken sollte daher auch der Steuerberater Ansprechpartner sein.

Leasingpartner finden. Einen Überblick, welche Anbieter sich mit Handwerk und Maschinen auskennen, gibt es beim Leasingverbandes (bdl.leasingverband.de/­mitglieder/wer-verleast-was)

Spezialisten bevorzugen. Spezialisierte Anbieter sind besser – besonders wenn die Maschine übernommen werden soll. Sie können Wert und Abnutzung der geleasten Maschine besser einschätzen und damit den ­Vertrag entsprechend zuschneiden.

Prioritäten setzen. Die neueste Maschine im Betrieb haben oder geht es um steuer- und bilanzielle Vorteile? Auch dieser Aspekt hat Einfluss auf die Vertragsgestaltung.

Anfrage vorbereiten. Leasing ist oft einfacher zu bekommen als ein Kredit. Viele Leasingbanken haben automatisierte Verfahren. Dennoch muss auch eine Leasinganfrage gut vorbereitet werden.

Angebote prüfen. Je nach Leasinggesellschaften liegen die Mindestsummen unterschiedlich hoch. Es gibt Anbieter, die unter 10 000 Euro einsteigen.
Tipp: Unter 5000 lohnt Leasing nicht, weil die ­Zinsbelastung zu hoch wird.

Ernstfall absichern. Klären, was bei Liquiditätsengpässen des Betriebs passiert.
Tipp: Flexible Verträge erlauben im Ernstfall Leasingraten auszusetzen.