Leistungslohn: Zehn Schritte zur Einführung

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Mitarbeitermotivation

Sie wollen Ihre Mitarbeiter endlich gerecht nach Leistung bezahlen? Der folgende 10-Punkte-Fahrplan nennt die wichtigsten Stationen der Einführung.

1. Ist-Analyse
Analysieren Sie zunächst sachlich Ihre betriebliche Situation. Lassen sich die Schwachstellen durch ein Leistungslohnmodell wirklich beseitigen? Ein solches System erfordert Vertrauen zwischen Chef und Mitarbeitern und ist nicht zur Krisenbewältigung bei einem schlechten Betriebsklima geeignet.

2. Ziele festlegen
Wollen Sie möglichst viele Mitarbeiter motivieren? Oder liegt Ihnen mehr daran, einzelne gute Mitarbeiter zu belohnen und an den Betrieb zu binden? Klären Sie vorab, ob Sie ein Modell für alle wollen oder ob ein Extrakonzept für Führungskräfte sinnvoll ist.   

3. Grundkonzept erarbeiten
Ist das Ziel klar, müssen Sie sich für ein Modell entscheiden. Formulieren Sie dann ein Rohkonzept (schriftlich), wobei Sie vor allem klären müssen, ob die für einen Soll-Ist-Vergleich erforderlichen Kalkulationsdaten vorhanden sind.

4. Rohentwurf diskutieren
Jetzt müssen Sie die Mitarbeiter für Ihre Pläne gewinnen. Erläutern Sie Ihre Ziele und vereinfachen Sie Ihr Konzept bei der Vorstellung so weit wie möglich. Sie müssen erst einmal überzeugen, Details können Sie später klären.

5. Modell festlegen
Erarbeiten Sie gemeinsam mit ein oder zwei Projektverantwortlichen aus dem Mitarbeiterkreis ein Feinkonzept, das neben den technischen Details auch die organisatorischen Aufgaben und Kompetenzen des Chefs und der Mitarbeiter regelt. Knackpunkt beim Leistungslohn ist die Ermittlung der Ausgangsbasis. 

6. Probelauf durchführen
Bevor Sie Ihr neues Modell vorstellen, sollten Sie dessen Auswirkungen kennen. Fahren Sie deshalb zunächst zweigleisig: Ermitteln Sie den Lohn des Mitarbeiters und die Kosten für den Betrieb einmal nach der alten Methode und einmal mit Leistungslohn oder Beteiligung. Der Probelauf dient nur der internen Berechnung, solange das Modell nicht offiziell eingeführt ist, ändert sich für die Mitarbeiter nichts.

7. Feinkonzept abstimmen
War der Probelauf zufriedenstellend, stellen Sie das Konzept gemeinsam mit dem für das Projekt verantwortlichen Mitarbeitern der Belegschaft vor. Wichtig ist hierbei eine offene Diskussion. Nehmen Sie die Ergebnisse des Probelaufs zur Hilfe und erklären Sie am konkreten Zahlenbeispiel die Auswirkungen.

8. Satzung verabschieden
Der Leistungslohn wird üblicherweise durch eine Betriebsvereinbarung geregelt, wobei der Betriebsrat - falls vorhanden - ein Mitspracherecht hat.

9. Modell einführen
Erst wenn alle Details einvernehmlich geklärt sind, sollten Sie einen Einführungstermin festlegen. Dabei ist es sinnvoll, zunächst eine Probezeit (mindestens drei Monate) zu vereinbaren, nach der dann entschieden wird, ob das System so weiterlaufen soll.

10. System überprüfen
Da sich die betrieblichen Voraussetzungen laufend ändern, müssen Sie Ihr Modell regelmäßig überprüfen. Einmal jährlich sollten Sie dann gemeinsam mit allen Mitarbeitern über die Auswirkungen des Modells und mögliche Verbesserungen diskutieren.